Die neue Firmengruppe löst sich vom Freixenet-Stillweingeschäft
Die neue Firmengruppe löst sich vom Freixenet-Stillweingeschäft

Stillweingeschäft von Freixenet übernommen

Mit der Übernahme der katalanischen Schaumweingruppe Freixenet im vergangenen Sommer, legte sich Henkel fest: Das Gros des künftigen Geschäftes sollte sich ausschließlich um Cava und Schaumwein drehen. Die angeheiratete Braut brachte allerdings einige Kinder mit in die Hochzeit, die zu dieser Strategie nicht passen wollten. Es waren besonders die Stillweinhäuser, die Freixenet im Portfolio hatte.

Schnell einigte man sich darauf, dass dieser Teil veräußerte werden sollte. Wie in anderen Bereichen des Lebens nicht unüblich, sollte alles in der Familie bleiben: Pedro Ferrer Noguer, Sohn von José Ferrer Sala (42,5% an Freixenet), erhielt den Zuschlag vom Vater, um die Reste, die Henkel nicht haben wollte, zu übernehmen.

Nun hat die neu gegründete Gruppe Ferrer Miranda Vollzug gemeldet, der Kauf von vier Bodegas ist abgeschlossen – Valdubón in Ribera del Duero, Solar Viejo in La Rioja, Vionta in Rias Baixas und Finca Ferrer Argentina in Valle del Uco (Mendoza) gehen nach übereinstimmenden Berichten spanischer Medien in den Besitz der neuen Kellereigruppe mit Sitz in Sant Sadurní d‘Anoia über. Die Gruppe macht zudem auch Wein in den DOs Navarra, Rueda und Monterrei. Für die Übernahme sollen 15 Mill. Euro geflossen sein, wie die spanische Online-Nachrichtenseite expansion.com schon im Dezember 2018 berichtete.

Ferrer Miranda plant, 4 Mill. Flaschen zu verkaufen und dabei 18 Mill. Euro umzusetzen. Eine strategische Vertriebspartnerschaft mit Freixenet, die just vereinbart wurde, soll den Verkauf in 85 Ländern sicherstellen.

Als Präsident der neu gegründeten Gruppe fungiert künftig Pedro Ferrer Noguer, der auch als Vizepräsident im Aufsichtsrat von Freixenet sitzt. Als weiteres Verwaltungsratsmitglied vertraut Ferrer auf die Anwältin Silvia Carné, die bereits für die Freixenet-Gruppe 15 Jahre in leitenden Positionen tätig war. Als Generaldirektor setzt Ferrer auf seinen Sohn Pedro Ferrer Miranda, der nunmehr die 4. Familiengeneration im Weinbereich repräsentiert. Er soll sich um die Produktion kümmern, sowie um Finanzen und Vertrieb. mz

Ausgabe 8/2024

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