Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. (Foto: Martin Duckek, Caparol)
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. (Foto: Martin Duckek, Caparol)

Statistisches Bundesamt korrigiert Weinmarktbilanz

Das Statistische Bundesamt musste seine im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichte Statistik zu den Weinbeständen 2015 korrigieren. Mit Datum vom 22. Februar 2016 legte das Bundesamt neue Zahlen vor. Danach liegen die Weinbestände in Deutschland zum 31. Juli 2015 mit 11,988 Mill. Hektolitern rund 600.000 Hektoliter niedriger als zunächst gemeldet. Die entscheidende Veränderung betrifft eine Korrektur der erfassten Bestände im Bundesland Bayern um rund 600.000 Hektoliter. Als Grund für die Korrektur gibt das Bundesamt fehlerhafte Angaben von meldepflichtigen Betrieben an. 
 
WEINWIRTSCHAFT brachte in seiner Ausgabe 3/2016, den Stein ins Rollen, doch es dauerte einige Zeit, bis die Statistiker begannen an ihren Daten zu zweifeln. Auf Anfrage von WEINWIRTSCHAFT hatten sowohl das Statistische Bundesamt, das Statistische Landesamt Bayern und das die Daten erhebende bayerische Weinbauamt eine fehlerhafte Erhebung der Bestände abgestritten und versucht, die ungewöhnlich hohen Lagerbestände durch den Import einzelner Firmen zu erklären. Als Begründung wurde auch angeführt, dass die Erhebung von Betrieben geändert worden sei, die über Lagerstätten in mehreren Bundesländern verfügen (sog. Mehrländerunternehmen) und diese nun gemeinsam in einem Bundesland vornehmen müssten. Zu guter Letzt hat das Statistische Bundesamt die Zahlen nun  doch korrigiert. 
 
Aktualisieriung: Wie in einer früheren Version dieser Meldung angekündigt, hat der Deutsche Weinbauverband in Folge der Korrektur sehr rasch eine überarbeitete Weinmarktbilanz vorgelegt. Demnach wurden im Weinwirtschaftsjahr 2014/15 19,566 Mill. Hektoliter Still- und Schaumwein in Deutschland verkauft. Das entspricht einem durchschnittlichen Konsum von 24,1 Liter pro Person und Jahr. 20,5 Liter entfallen auf Stillwein, 3,6 Liter auf Schaumwein. 7 Mill. der 16,6 Mill. Stillwein kommen demnach aus Deutschland. 
Insgesamt lag der Absatz um 0,1 Mill. Hektoliter (–0,6 %) unter dem Vorjahreswert. Die Verluste betreffen insbesondere den Schaumweinbereich, der um 2,9 Prozent zurückging, während die Stillweine mit Minus 0,2 Prozent nahezu konstant verblieben. Der höhere Weinbestand zum Stichtag resultiert vollständig aus deutschen Weinen, deren Lagerbestand um 721.000 Hektoliter angestiegen ist.  hp
 

Ausgabe 8/2024

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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