Die Produzentenvereinigung Unione Italiana Vini (UIV) hat die Exportwerte des Jahres 2016 veröffentlicht. Der Rekordumsatz von 5,6 Mrd. Euro gibt jedoch keinen Anlass zum Jubeln. Zum einen verblasst das 2016er Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Wachstum von 5,3 Prozent im Jahr 2015. Zum anderen generierte allein der Schaumweinsektor schwarze Zahlen. Er kam mit einem Zuwachs von 21,4 Prozent auf einen Gesamtwert von 1,2 Mrd. Euro. Die Menge stieg um 19,9 Prozent auf 3,35 Mill. Hektoliter.
Diese prächtigen Zahlen sind dem anhaltenden Prosecco-Boom zu verdanken. Der norditalienische Schäumer verkaufte sich nicht nur zunehmend, sondern auch besser: Der Wert legte bei einer Absatzsteigerung von 23,9 Prozent um beeindruckende 32,3 Prozent auf rund 885 Mill. Euro zu. Im wesentlich wichtigeren Stillweinbereich rutschten die Verkäufe um 4,5 Prozent ab, der Umsatz verlangsamte sich um 0,7 Prozent.
»Die Exportzahlen der abgefüllten Stillweine müssen dem gesamten Weinsektor zu denken geben. Wir müssen neue Strategien definieren, damit sie ihre Schwierigkeiten auf den internationalen Märkten überwinden«, kommentierte UIV-Präsident Antonio Rallo das Ergebnis. »Fundamental sind gezielte Promotions- und Kommunikationsaktivitäten auf Schlüsselmärkten, vor allem auf unserem Hauptmarkt, den Vereinigten Staaten, und in China. Die chinesischen Verbraucher kauften 2016 mit 299.000 Hektolitern 11,4 Prozent mehr Wein aus Italien als 2015 und gaben 101 Mill. Euro dafür aus, was ein Plus von 13,8 Prozent darstellt. Wir sind jedoch noch weit von Frankreich entfernt, das seine Performance mit einem Absatzplus von 8,89 Prozent auf 1,79 Mill. Hektoliter und einer Wertsteigerung um 9,94 Prozent auf 612 Mill. Euro verbessern konnte«, führte Rallo aus. vc
