Der Weinbau um die Burg von Soave ist jetzt Welterbe der Agrikultur
Der Weinbau um die Burg von Soave ist jetzt Welterbe der Agrikultur

Soave wird Welterbe der Agrikultur

Die FAO (Food and Agriculture Organisation of the United Nations) hat das Anbaugebiet des Soave offiziell als weltweit 53. GIAHS, Globally Important Agricultural Heritage System, anerkannt. Soave ist das erste Weingebiet Italiens, das diese Auszeichnung erhält. 

Über zehn Jahre lang hatte das Konsortium auf die Anerkennung hingearbeitet und zahlreiche wissenschaftliche Studien über die landwirtschaftlichen, weinbaulichen, historischen und soziokulturellen Eigenheiten des Gebietes veröffentlicht. 

»Die Hügel und Terrassen von Soave im Veneto stellen eines der besterhaltenen landwirtschaftlichen Systeme von historischem Wert dar. Wein und Weinproduktion geht im Soave auf die Zeit des römischen Reiches zurück. Die Weinberge wurden in ihrem jetzigen Zustand seit über 200 Jahren von mehr als 3.000 Familien erhalten«, schreibt die FAO u.a. in der Begründung für die Anerkennung.

»Die Aufnahme ist eine riesengroße Befriedigung. Soave gehört zum weltweit bedeutendsten landwirtschaftlichen und weinbaulichen Erbe, weil es gleichzeitig in der Lage ist Hunderte von Jahren alte Traditionen zu bewahren sowie Innovationen vorzuweisen, die im modernen Produktionssystem notwendig sind, um Einkommen zu generieren«, freut sich Konsortiums-Präsident Sandro Gini. 

Für Direktor Aldo Lorenzoni, der die GHIAS-Bewerbung auf den Weg gebracht hatte, ist die Anerkennung kein Ziel, sondern ein Ausgangspunkt für viele Projekte im Rahmen »der dynamischen Erhaltung dieses Ortes«. Bei diesen Vorhaben ginge das gesamte Produktionssystem geschlossen in Richtung Nachhaltigkeit.

Neben dem geschützten Ursprungsgebiet Soave erhielt auch das Jowzan Tal im Iran das GIAHS-Siegel. Dort haben die Winzer spezielle Erziehungssysteme entwickelt, um der extremen Kälte dieses Gebietes zu trotzen. vc

Ausgabe 8/2024

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

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Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.