Aus Zufall oder Verlegenheit entsteht manchmal Großes. "Eklat, verboten gut", heißt ein neuer Rotwein aus Pfälzer Trauben, den die Moselland eG, Bernkastel-Kues, zum Start in die absatzstarke Saison neu auf den Markt bringt. Möglich ist die Produktion, da die Rieslingexperten von der Mosel sich vor Jahren mit den Pfälzer Winzern der WG Rietburg vereinten und dort wie an der Mosel zur Qualitätsförderung für die Winzer extra dotgierte Sonderprojekte iniziiert. Aus solchen Projekten stammen die Trauben bzw. Grundweine aus dem Herbst 2014. Allerdings nicht ganz freiwillig als Cuvée, den eigentlich war vorgesehen die angelieferten Traubenpartien separat auszubauen.
Drei junge Kellermeister, die vor Ort die Kelteranlage betreuen, machten eine fatalen Fehler, als sie die Traubenpartien arbeitszeitsparend gemeinsam kelterten. Die Auswertung der Qualitätsprojekte erübrigte sich, was in der Zentrale in Bernkastel-Kues natürlich für ein ordentliches Donnerwetter sorgte. Doch die drei hatten Glück im Unglück, man entschied sich den Wein in Holzfässer zu legen und erst mal zu lagern. Bei einer internen Probe der Moselland fiel der Wein dann besonders positiv auf. Was beweist, dass der Zufall manchmal ein glückliches Händchen hat. Jetzt soll der Wein in den Handel kommen. Die Suche nach einem passenden Namen und einer Ausstattung fiel nicht schwer. Was aussieht wie eine Verpackung entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als Etikett. In jedem Fall gut gemacht.
Wer im Übrigen nähere Beziehungen zur Moselland hat, konnte den Wein schon im frühen Stadium auf der ProWein verkosten und sich von der gelungen Sensorik überzeugen. Ein vollmundiger Rotwein, der mit Kräuter- und Fruchtaromen und dezentem Nougat aufwartet und elegant den Gaumen auskleidet. Derzeit findet sich der Wein im Handel in der erfolgreich angelaufenen Einführungsphase und kostet – dem Aufwand und der Qualität entsprechend – 9,90 Euro. HP
