Die Cantina di Soave bei der Bilanzpräsentation
Die Cantina di Soave bei der Bilanzpräsentation

Rekordvergütung und Umsatzrückgang

Die Cantina di Soave hat am 29. November 2019 in Verona ihre Blanz präsentiert. Sie erzielte im Geschäftsjahr 2018/2019 einen konsolidierten Umsatz von 136 Mill. Euro. Aufgrund der gesunkenen Fassweinpreise fiel das Ergebnis 5 Mill. Euro niedriger als 2017/2018 aus. Dennoch hielt der Vorstand der Cantina auch Rekordzahlen parat. Sie zahlte ihren 2.300 Mitgliedern insgesamt 74 Mill. Euro für die Trauben aus, 4 Mill. Euro mehr als im vergangenen Jahr. Damit stieg das Durchschnittseinkommen der Winzer von knapp 13.000 auf 13.500 Euro pro Hektar.

Der Umsatz setzt sich zu 65 Prozent aus Verkäufen in Italien zusammen, 35 Prozent wurden auf den Exportmärkten generiert. Dank der guten Performance in Deutschland, der Schweiz und in Österreich stiegen die Einnahmen in Europa um 6 Prozent und glichen die Einbußen in Dänemark und Großbritannien aus. Ripasso und Amarone sorgten in Kanada für ein Plus von 71 Prozent. In Japan soll hingegen vor allem der Soave Zuwächse in Höhe von 154 Prozent beschert haben, gepusht vom Freihandelsabkommen mit der EU.

Trotz der hohen Produktion im Jahr 2018 und gefallener Preise konnte die Kellerei bessere Durchschnittspreise für ihre Eigenmarken Rocca Sveva (+9%) und Cadis (+15%) erzielen.

Das Fassweingeschäft machte 58 Prozent des Gesamtumsatzes aus, die abgefüllte Ware 42 Prozent. Die Menge an Fasswein nahm aufgrund der reichen Ernte 9 Prozent zu bei einem Wertverlust von 6 Prozent. Die Abfüllung erhöhte sich um 13 Prozent, und spülte 11 Prozent mehr Umsatz in die Kasse. Der Anteil an den Eigenmarken lag bei 46 Prozent, 54 Prozent der Flaschenweine sind indes Handelsmarken.

Das Nettovermögen der Kellerei konnte um 3 auf über 65 Mill. Euro vermehrt werden bei einem operativen Cashflow von 9,5 Mill. Euro und einem Gewinn von 1,9 Mill. Euro. Die flüssigen Mittel betrugen 25,4 Mill. Euro, die Investitionen 18 Mill. Euro.

Innerhalb der letzten drei Geschäftsjahre hat die Cantina di Soave allerdings für den Ausbau des Stammsitzes in Soave und Renovierungen in den angeschlossenen Kellereien rund 90 Mill. Euro ausgegeben.

»Unser Wachstumskurs, den wir seit Jahren vorantreiben, garantierte unseren Mitgliedern stets einen Traubenpreis über dem Marktwert und über dem der Mitbewerber. Darüber hinaus hat der Betrieb konstant in die Modernisierung der Anlieferungszentren und Produktionssitze investiert, neue Strukturen gekauft und kürzlich den Hauptsitz in Soave ausgebaut. Die Cantina di Soave ist mit einer ultra-effizienten und modernen Struktur für die Zukunft gerüstet«, erklärte Generaldirektor Bruno Trentini. Er präsentierte die Bilanz zum letzten Mal. Ab Januar 2020 geht er in Pension und übergibt seinen Posten an Wolfgang Raifer. vc

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Ausgabe 8/2024

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