(Wird der Preis für Prosecco Frizzante DOC doch höher als gedacht? (Foto: fox17/ Fotolia.com)
(Wird der Preis für Prosecco Frizzante DOC doch höher als gedacht? (Foto: fox17/ Fotolia.com)

Prosecco-Erntereserve noch nicht umgesetzt

Der Verwaltungsrat des Prosecco DOC Konsortiums hat zwar grundsätzlich Anfang Oktober 2015 die Freigabe der Erntereserve beschlossen (WEINWIRTSCHAFT berichtete), die tatsächliche Freigabe steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass "bestimmte juristische und technische" Bedingungen erfüllt seien.
 
Das ist bisher noch nicht der Fall, da eine der technischen Voraussetzungen die Feststellung der 2015 eingebrachten Erntemenge sei und die noch nicht exakt feststehe, wie das Prosecco DOC-Konsortium gegenüber WEINWIRTSCHAFT erklärte. Daher sind die derzeit verfügbaren Mengen an Prosecco DOC kleiner als bisher von der Branche kalkuliert wurde. Beobachter vermuten einflussreiche Kreise der Winzergenossenschaften hinter der Maßnahme, die den Druck auf die derzeit laufenden Verhandlungen weiter erhöhen wollen. 
 
Zurzeit werden bei allen großen Handelskonzernen in Deutschland von Aldi über Lidl bis Edeka und Rewe Verhandlungen über die Kontrakte für nächstes Jahr geführt. Auf Basis der aktuell an der Börse in Treviso notierten Grundweinpreise für Prosecco DOC von 1,70 bis 1,80 Euro pro Liter, werden Angebote von 1,99 Euro pro Flasche für Prosecco Frizzante DOC kaum mehr möglich sein. Den Berichten zufolge haben Aldi und Lidl bisher erst kleinere Mengen neu abgeschlossen, da die Preissituation für die Händler offenbar noch zu wenig klar in eine Richtung tendiert. Keiner will zum falschen Zeitpunkt und zum falschen Preis abschließen, wird kommentiert. Bei Aldi wie Lidl kostet Prosecco Frizzante DOC unverändert 1,99 Euro für Endverbraucher. Von seiten der Prosecco-Erzeuger wird dieser Eckpreis im Discount als zu niedrig erachtet, zumal auf anderen Märkten deutlich höhere Preise erzielt werden.HP

Ausgabe 8/2024

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