Der Brunello spielt die Hauptrolle im Angebot von Poggio Antico (Foto: Poggio Antico)
Der Brunello spielt die Hauptrolle im Angebot von Poggio Antico (Foto: Poggio Antico)

Poggio Antico verkauft

Das Mailänder Ehepaar Paola Gloder und Alberto Montefiori verkaufte ihr gesamtes Anwesen Poggio Antico an den belgischen Investment-Unternehmer Marcel van Poecke. Poggio Antico erstreckt sich über 200 Hektar Land. Davon sind 32,5 Hektar Rebfläche. 28 Hektar entfallen auf Brunello di Monalcino, 2 auf Rosso di Montalcino und 2,5 sind mit Cabernet Sauvignon bestockt. 

Darüber hinaus wird auf Poggio Antico ein renommiertes Restaurant betrieben. Im Weinführer Gambero Rosso »Vini d‘Italia« ist das Weingut mit einem Stern versehen, da die Weine von Poggio Antico über zehn Mal mit den Drei Gläsern ausgezeichnet wurden.

Marcel van Poecke gehört die Firma Atlas Invest, die im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien operiert. Über die Verkaufssumme hüllen sich beide Parteien in Schweigen. Er wird jedoch auf über 20 Mill. Euro geschätzt, denn schon der aktuelle Marktpreis für einen Hektar Brunello beläuft sich auf 400–500.000 Euro. 

Van Poecke hat bereits einen neuen Geschäftsführer eingesetzt. Federico Trost wird in einer Übergangsphase gemeinsam mit den ehemaligen Besitzern arbeiten. Trost kann auf eine langjährige Karriere im Weinsektor zurückblicken. Er war unter anderem Verkaufsdirektor von Brancaia im Chianti Classico, Export Manager bei Santa Margherita, den Weingütern von Genagricola und auch bei der Casa Vinicola Tinazzi im Veneto.

In den vergangenen Jahren haben sich vermehrt internationale Investoren in Montalcino eingekauft. Die Mehrheitsanteile der Tenuta Greppo (Biondi Santi) gingen 2016 beispielsweise in den Besitz der französischen Gruppe Epi über. Der Münchner Bauunternehmer und Tantris-Besitzer Eichbauer kaufte ebenfalls im vergangenen Jahr das kleine feine Weingut Salicutti. Der Amerikaner Gary Rieschel sicherte sich die Cerbaiona.  Die argentinischen Erdöl-Magnaten Bulgheroni erwarben Ende 2016/2017 gleich drei Brunello-Weingüter: Tenute Vitanza, Podere Brizio und Poggio Landi. vc

Ausgabe 8/2024

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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