Jochen Acker, Geschäftsführer der Pieroth Deutschland GmbH. Das Unternehmen konnte das Schutzschirmverfahren wie geplant zum 29. November beenden (Foto: Regina Sablotny)
Jochen Acker, Geschäftsführer der Pieroth Deutschland GmbH. Das Unternehmen konnte das Schutzschirmverfahren wie geplant zum 29. November beenden (Foto: Regina Sablotny)

Pieroth Deutschland gerettet

Die Pieroth Deutschland GmbH (PDE), als Tochterunternehmen der Pieroth-Gruppe, musste Anfang des Jahres im Februar 2019 zur Abwendung eines drohenden Konkurses unter das Dach eines sogenannten Schutzschirmverfahrens schlüpfen, um eine Sanierung des Unternehmens in eigener Regie durchführen zu können. WEINWIRTSCHAFT hatte darüber ausführlich berichtet (https://www.meininger.de/de/weinwirtschaft/pieroth-deutschland-schluepft-unter-schutzschirm).

Das Schutzschirmverfahren, das erst seit 2012 nach Insolvenzrecht möglich ist, sei jetzt planmäßig zum 29. November 2019 beendet worden. Die Vorstände Dr. Sebastian Potyka und Dr. Bernd Köhler hatten bei der Eröffnung des Sanierungsverfahrens die Erwartung geäußert, dass durch verschiedene Maßnahmen wie die Veräußerung und Zurückmietung des Firmengebäudes in Burg Layen, die Veräußerung der Vino-Läden, Personalabbau und sowie durch neue Maßnahmen im Vertrieb die Sanierung gelingen könnte. Inzwischen wurde einiges umgesetzt, so auch die Zahl der Verkaufsbüros von 14 auf 10 reduziert.

Wichtigste Maßnahme sei jedoch die Konzentration auf das Pieroth-Kerngeschäft gewesen, erklärte Jochen Acker, Geschäftsführer der PDE. 300 freie Weinberater hätten weiter Vertrauen in die Zukunft der Pieroth Deutschland GmbH und seien nach dem großen Hausputz erfreulicherweise an Bord geblieben. Die Ausrichtung des Onlineshop sei jetzt auf die Erfordernisse des Direktvertriebs angepasst. Der Zugang würde exklusiv für gute Kunden von den Weinberatern freigeschaltet. Als wichtiges Kundenbindungsinstrument habe sich die Einmalzahlung von 19 Euro erwiesen, die den Kunden einen ganzjährigen Rabatt von 10 Prozent gewährt. »Erfreulicherweise schlägt dieses Programm voll ein, wir konnten diese Angebot bereits über 10.000 Mal verkaufen«, erklärte Acker. hp

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Ausgabe 8/2024

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