Pflichtpfand

Mit großen Bedauern hat die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU) auf den Beschluss des Bundeskabinetts auf die Erhebung von Zwangspfand auf Getränke in Einwegverpackungen reagiert. » Durch das Pfand auf schon bisher überwiegend der Verwertung zugeführte Einwegflaschen und Dosen würde ein Umwegsystem entstehen, das im Einzelhandel das herkömmliche Mehrwegsystem verdränge«, argumentiert die AGVU. Als weiteres Argument gegen die Erhebung sieht die Gemeinschaft, dass zur Vermeidung von Pfandbetrug sämtliche Verpackungen mit einer fälschungssicheren, automatenlesbaren Kennzeichnung versehen werden müssten, was besonders die Einfuhr von Getränken aus dem Ausland behindere. Zudem bemängelt man die wohl obligatorische Einrichtung eines Zwangskartells, das bundesweit den Strom der Pfandgelder und der für den Systembetrieb erforderlichen Zuzahlungen steuert. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans Artur Bauckhage machte klar, dass nicht zuletzt auf Druck von Rheinland-Pfalz die Weinwirtschaft von der personal-, zeit- und kostenintensiven Einführung eines Pfandsystems verschont bleibe. Er erinnerte daran, dass Import-Getränke zu 75% in Einwegverpackungen angeboten werde und das der Mehrweganteil bei Weinflaschen nahezu nur von der deutschen Weinwirtschaft erbracht werde.

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.