Das Herbstwetter war für die Winzer der Mosel nicht nur positiv (Foto: Ansgar Schmitz)
Das Herbstwetter war für die Winzer der Mosel nicht nur positiv (Foto: Ansgar Schmitz)

Mosel trotz Wetterkapriolen mit guter Ernte

Auf der Herbstpressekonferenz des Moselwein e.V., der Gemeinschaftswerbung der Winzer von Mosel, Saar und Ruwer skizziert der Vorsitzende der Weinwerbung, Weinbaupräsident Rolf Haxel, den Herbst 2019 als fordernden Weinjahrgang, der aufgrund vieler Witterungsunbillen einen deutlich kleineren Jahrgang als das Vorjahr gebracht habe. 

Frost, Hagel und Sonnenbrand hätten den Reben und schließlich den Trauben zugesetzt. Am Ende sei die Qualität aber besser gewesen als erwartet und insbesondere besser als die Qualität des vorangegangenen Jahrgangs 2018. Aktuell erwarte die Mosel lediglich 694.000 Hektoliter Most, was rund 8 Prozent geringer sei als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre (754.000 hl) und gegenüber dem großen Jahrgang 2018 um ein Viertel geringer ausfalle. 

Der durchschnittliche Hektarertrag liege nach aktuellen Schätzungen etwa bei 80 bis 85 Hektolitern in einer weiten Spanne von 20 bis 100 Hektolitern pro Hektar. Wenn auch die Erntemenge etwas höher hätte ausfallen können, zeigten sich die Moselaner dennoch zufrieden mit dem Jahrgang. 

Die Trauben waren am Ende ausreichend reif und bei selektiver Lese hätten die Winzer die Möglichkeiten gehabt, gute und reife Traubenqualitäten zu lesen, die fruchtige und aromatische Weine versprechen würden. Ganz zum Schluss drehte der Jahrgang aufgrund des Regens sogar mengenmäßig etwas ins Plus und brachte Betrieben wie etwa dem VDP-Weingut Van Volxem in Wiltingen an der Saar doch noch etwas mehr Menge in den Keller als ursprünglich erwartet, wie Roman Niewodniczanski berichtete. 

Sorgen bereitet den Moselwinzern die internationale politische Entwicklung, die in Form der US-Strafzölle auch den Export von Moselweinen erreicht hätten. Für einige Betriebe dürfte es bereits herbe Einbußen bedeuten, da inzwischen der eine oder andere amerikanische Importeur bereits Aufträge storniert hat. 

Derzeit wird an der Mosel und ihren Nebenflüssen auf rund 8.800 Hektar Weinbau von etwa 3.000 Winzerbetrieben bewirtschaftet. Die reine Ertragsrebfläche lag bei 8.537 Hektar. hp  

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Ausgabe 8/2024

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