Christian Marchesini sieht den Ripasso als wichtigen Motor für das Valpolicella
Christian Marchesini sieht den Ripasso als wichtigen Motor für das Valpolicella

Lifting für den Ripasso

Das Konsortium der Valpolicella-Weine hat eine Namensänderung und schärfere Produktionsregeln für den Ripasso bekannt gegeben. Sechs Jahre nach der Einführung der DOC Valpolicella Ripasso soll der Bestseller in »Valpolicella Ripasso Superiore« umgetauft werden.

Mit dem Upgrade zur Typologie »Superiore« müssen die Trauben einen natürlichen Alkoholmindestgehalt von 11 Prozent haben, und der fertige Wein darf die 13 Prozent nicht unterschreiten. Weitere Änderungen betreffen die Herstellungstechnik, um den Qualitätstandard zu heben und zu uniformieren. Im neuen Regelwerk darf der Ripasso nur einmal auf dem Trester von Amarone oder Recioto refermentiert werden, um die Unart des »doppio ripasso« auszuschließen. Der Trester muss außerdem einen Anteil des (werdenden) Amarones oder Reciotos beinhalten, der zwischen 10 und 15 Prozent des insgesamt zu refermentierenden Valpolicellas liegen muss.

Das Konsortium weist darauf hin, dass diese Änderung besonders bedeutend sei, weil sie ausdrücklich den Verschnitt mit deklassifizierten fertigen Weinen verbietet. Der Trester muss zudem einen Mindestzuckergehalt von 10 Gramm pro Liter ausweisen, und die Dauer der erneuten Gärung darf drei Tage nicht unterschreiten.

»Der Valpolicella Ripasso ist ein wichtiger Motor für das Valpolicella, sowohl aus kommerzieller Hinsicht als auch im empfindlichen Bereich des Produktionsgleichgewichts unter den DOCs im Valpolicella. Mit etwa 26 Mill. Flaschen jährlich und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ist er auf vielen Märkten das Zugpferd für die anderen Weine«, erklärte Konsortiumspräsident Christian Marchesini. Die Änderungen wurden in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember beschlossen. Sie sind noch nicht rechtskräftig. vc

Ausgabe 8/2024

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