(Foto: ah_fotobox/Fotolia.com)
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Italiens Weißweine gewinnen Anteile zurück

Auf Basis von Daten der Europäischen Kommission veröffentlichte die italienische Fachzeitschrift »Il Corriere Vinicolo« in ihrer Juli-Ausgabe eine aktuelle Liste der wichtigsten Rebsorten Italiens. Sangiovese bleibt mit knapp 54.000 Hektar die führende Rebsorte in Italien gefolgt von den beiden weißen Rebsorten Trebbiano mit über 42.000 Hektar und dem auf Sizilien angebauten Cataratto mit rund 32.000 Hektar. Alle drei Sorten haben seit der letzten Bestandsaufnahme 2010 im zweistelligen Bereich an Fläche verloren. Das gilt auch für die meisten roten Rebsorten wie Montepulciano, Cabernet Sauvignon oder die autochthonen Lambruscos. 
 
Klare Gewinner sind dagegen einige weiße Sorten, insbesondere Glera, der von 2010 mit 16.145 Hektar um 64,6 Prozent auf 26.571 Hektar zulegen konnte. Noch stärker kletterte die Fläche des Pinot Grigio, der mit einem satten Zuwachs von 143,7 Prozent jetzt eine Fläche von 24.501 Hektar belegt. Zulegen konnte auch der Chardonnay, der um 21,4 Prozent auf eine Rebfläche von 20.056 Hektar kommt. Alle drei Weißweinsorten zusammen vereinen inzwischen mehr als 10 Prozent der italienischen Rebfläche. Kein Wunder, feiern Prosecco und Pinot Grigio vor allem im Export auf den angelsächsischen Märkten große Absatzerfolge. 
 
Die Schwäche vieler roter Sorten verwundert dagegen kaum, da sich im Zeitraum von 2010 bis 2015 die italienische Rebfläche von 673.325 auf 637.634 Hektar oder um minus 5,3 Prozent reduzierte, was stark zulasten vieler lokaler Sorten ing. Ausnahmen bilden bei den Rotweinsorten lediglich die im Süden beheimateten Sorten Negroamara (+5,5 %) und insbesondere die Sorte Primitivo, die sich mit einem Zuwachs von 46,6 Prozent als einzige Rotweinsorte auf Augenhöhe mit den erfolgreichen Weißweinsorten befindet. Immerhin 16.321 Hektar sind derzeit in Italien mit Primitivo bestockt.  HP

Ausgabe 8/2024

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