GMO Italien: Zersplitterung mit neuem Kontrollsystem

(vc) Das italienische Gesetzesblatt »Gazzetta Ufficiale della Repubblica Italiana« hat am 20. August die beauftragten Instanzen für das neue Kontrollsystem veröffentlicht. Wie WW berichtete, dürfen die einzelnen italienischen Konsortien mit Inkrafttreten der GMO am 1. August 2009 keine Kontrollfunktionen mehr ausführen, sondern sie müssen sich für die Klassifizierung von DOC/DOP und IGT/IGP an eine dritte, unabhängige Instanz wenden. Zu diesem Zweck war die Gesellschaft Valoritalia gegründet worden, an der die Federdoc 51 Prozent hält, die restlichen 49 Prozent die Zertifizierungsanstalt CSQA. Da die Wahl einer anerkannten Prüfstelle jeder Denomination selbst überlassen war, hat Italiens Weinsektor nun ein weiteres Mal seinen Hang zur Zersplitterung unter Beweis gestellt. Das Trentino, Umbrien, Ligurien, Molise, Sizilien und Kampanien wenden sich lieber an die Handelskammern oder andere Zertifizierungsunternehmen. Diese Entscheidungen könnten allerdings auch damit in Zusammenhang stehen, dass die neue Valoritalia zwar schon staatlich anerkannt wurde, aber ab dem 1.Januar 2010 auch von der EU bestätigt werden muss. Außerdem war Valoritalia vermehrt Kritiken ausgesetzt, die ihre Unparteilichkeit bezweifeln. Schließlich hält mit der Federdoc die nationale Vereinigung der Konsortien die Mehrheit an dieser Srl (GmbH). Die meisten Denominationen Italiens, darunter Brunello di Montalcino, Chianti Classico, Verdicchio di Jesi, Franciacorta, Oltrepò Pavese sowie gesamte Regionen wie die Lombardei und die Marken, haben Valoritalia, »società per la certificazione delle qualita' e delle produzioni vitivinicole italiane s.r.l.«, ihr Vertrauen ausgesprochen und sie mit dem Klassifizierungsprozedere beauftragt. n

Ausgabe 8/2024

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