Die toskanische Gruppe Frescobaldi kauft das Weingut Logonovo. (Foto: Frescobaldi)
Die toskanische Gruppe Frescobaldi kauft das Weingut Logonovo. (Foto: Frescobaldi)

Frescobaldi kauft Logonovo

Die toskanische Gruppe Frescobaldi hat den Kauf des Weinguts Logonovo in Castelgiocondo im Südwesten von Montalcino abgeschlossen. Logonovo, das erst 2003 vom Italo-Schweizer Unternehmer Marco Keller gegründet wurde, grenzt an den Besitz der Tenuta di Castelgiocondo der Marchesi Frescobaldi. Dort gedeiht nicht nur Frescobaldis Brunello, sondern auch ihr Supertuscan Luce della Vite.
 
"Zwei Brüder hatten den Gesamtbesitz Castelgiocondo an die Kirche vererbt, den größten Grundbesitzer Italien. Die wiederum drittelte den Besitz und gab die Stücke zum Verkauf frei. Wie kauften mit Mondavi 2001 einen Teil, Marco Keller erwarb 2003 ein Drittel, und vom letzten Drittel kauften sowohl Keller als auch wir ein Stück", erklärt Geschäftsführer Lamberto Frescobaldi die Besitzverhältnisse. 
 
Logonovo besteht aus 55 Hektar Land, wovon 11 bestockt sind und einer modernen, unterirdisch gebauten Kellerei, die für Frescobaldi von großem Interesse ist. "Wir hätten sonst in dem Stück, das wir 2001 gekauft haben, eine Kellerei für die Produktion des Luce della Vite gebaut, aber wenn man Zement in dieser schönen Landschaft vermeiden kann, muss man das tun. Deshalb hatten wir Marco Keller schon vor einem Jahr gefragt, ob er Logonovo verkaufen würde, damals wollte er aber nicht. Dann war der Zeitpunkt ›Jetzt oder nie‹ gekommen, und wir konnten uns darauf darauf einigen, dass Keller einen Hektar Rebfläche behält und seinen Wein in seiner ehemaligen Kellerei ausbauen kann. Nach 60 Jahren kommt also der Besitz wieder zusammen, den die Kirche geteilt hatte", führt Lamberto Frescobaldi aus. 
 
Von den 11 Hektar Rebfläche sind 6 mit Sangiovese bepflanzt, der Rest fällt auf internationale Sorten. Mit dem Kauf kann Frescobaldi die Produktion des Luce della Vite erhöhen, nicht aber die des Brunello, da die Rebflächen nicht im Register der DOCG Brunello di Montalcino eingetragen sind. Lamberto Frescobaldi bestätigte gegenüber WEINWIRTSCHAFT, dass der Kaufpreis über 11 Mill. Euro betragen hat. vc

Ausgabe 8/2024

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