Willi Klinger will 2018 den Exportrekord ohne Reexporte steigern (Foto: Ziegler)
Willi Klinger will 2018 den Exportrekord ohne Reexporte steigern (Foto: Ziegler)

Exportwert auf Rekordniveau

Statistik Austria hat die Weinexportzahlen für Österreich 2017 veröffentlicht. Aufgrund der knappen Bestände durch die kleine Ernte 2016 ging die Exportmenge wie erwartet leicht zurück. 46,8 Mill. Liter (2016: 48,4) bedeuten ein Minus von 3,3 Prozent. 

Größer als erwartet fällt dagegen das Plus im Wert aus. Der Rekordwert von 158,6 Mill. Euro (2016 147,6) entspricht einem Zuwachs von 7,4 Prozent. Damit gelang erstmals der Sprung über die 150-Millionen-Euro-Grenze. Der rechnerische Durchschnittswert kletterte von 3,05 Euro/Liter auf 3,39 Euro/Liter. 

ÖWM-Chef Willi Klinger weist bei der Analyse der Zahlen auf zwei Effekte hin: »Wir haben die Zolltarifnummern neu definiert. Daher sind die Zahlen nicht ganz vergleichbar. Doch dadurch müssten die Zahlen eigentlich etwas niedriger sein, weil wir bestimmte Nummern wie Obstweine aus der Statistik herausgenommen haben.« 

Größere Bedeutung dürfte der zweite Punkte haben: »Die Reexporte dürften 2017 wegen Beschaffungsproblemen im Frostjahrgang 2016 deutlich gestiegen sein.« Führende Abfüllkellereien hätten, so Klinger, bei den Grünen Veltlinern im Preiseinstieg auf ungarischen Wein umgestellt, der dann in Österreich gefüllt und dann an den deutschen LEH und Discount geliefert wurde. Ein bekanntes Beispiel ist die Kellerei Toifl, die für Lidl füllt. 

»Fassweinspezialisten gehen davon aus, dass im zweiten Quartal 2018 auch im Basissegment wieder auf österreichischen Grünen Veltliner umgestellt werden wird«, erklärt Klinger. »Das heißt, wir haben zwar sicher einen deutlichen Exportrekord, aber die Reexporte dürften 2017 besonders hoch sein.« Für das Exportwachstum ist nicht Deutschland verantwortlich, sondern Skandinavien, Benelux, UK und EU-Drittstaaten wie Russland, China, Hongkong oder Kanada. 

Das belegen auch die Zahlen von Destatis, die bei den Importen von Wein aus Österreich einen Rückgang in der Menge von 31,6 Mill. Liter auf 27,7 Mill. Liter ausweisen und einen Wertrückgang von 74,4 auf 71,9 Mill. Euro.

Für 2018 kündigt Klinger eine Exportoffensive an: »Ich bin sicher, dass wir die 160-Millionen-Grenze ins Auge fassen können. Die Winzer haben eine gute und umfangreiche Ernte im Keller. Mit dieser Botschaft werden wir auch auf der ProWein auftreten.« sas

Ausgabe 6/2024

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