Vor allem im Export können sich die Rheinhessen bessere Ergebnisse vorstellen
Vor allem im Export können sich die Rheinhessen bessere Ergebnisse vorstellen

Export im Fokus

Beim Frühjahrsgespräch des rheinhessischen Weinwirtschaftsrats war der Frost nur ein Randthema, auch weil die finalen Auswirkungen immer noch nicht absehbar sind. Der Vorsitzende Wolfgang Trautwein von der Weinkellerei Trautwein, Lonsheim, wagte die Aussicht, »dass es dieses Jahr vielleicht nicht so viel Wein gibt wie 2016«.

Trautwein erklärte, dass die Kellereien insgesamt zufrieden mit der Geschäftslage sein könnten. Allerdings hinke die Exportnachfrage. Daher sei er froh über das Engagement von Weinbauminister Wissing für neue Exporte. Den Begriff Liebfrauenmilch sehe er als Platzhalter für Projekte in Richtung eines neuen Markenweins.

Auch der rheinhessische Weinbaupräsident Ingo Steitz stellte den Export in den Mittelpunkt seiner Äußerungen. Für Rheinhessen als größtes Anbaugebiet habe der Export eine besondere Bedeutung. Dass 85 Prozent der noch produzierten Liebfrauenmilch aus Rheinhessen stamme, verdeutliche die Bedeutung des Exports für die rheinhessischen Winzer.

Bezüglich dem Stand der Arbeitsgruppe Weinmarktstrategie meinte Steitz, dass diese »gerade vor sich hin plätschert« und neue Impulse brauche. »Das Fenster für die Entwicklung einer neuer Exportinitiative ist jetzt offen, aber es wird nicht ewig offen bleiben«, mahnte Steitz zur Eile, da er davon ausgeht, dass Minister Wissing seine Unterstützung eines Projekts an die Ernsthaftigkeit der Bemühungen knüpft.

Dabei wünscht sich der rheinhessische Weinbauverband die Schaffung einer neuen g.U. Mit einer neuen g.U. ergebe sich die Möglichkeit, neue Anforderungen an den zu schaffenden Wein festzulegen, die qualitätsgetrieben sein müssten. Fast noch wichtiger sei die Möglichkeit, über eine neue g.U. an Fördertöpfe der EU zu gelangen. Die neue g.U. solle über die Grenzen von Anbaugebieten hinweg laufen.

Die Mitglieder des rheinhessischen Weinwirtschaftsrats erklärten, dass bis zu der neuen g.U. noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten sei. Während man damit rechnet, dass die Vertreter der Nahe sich dem Wunsch anschließen könnten, dürfte es schwieriger werden, einen Kompromiss mit Pfalz und Mosel zu finden, da diese eher auf eine Stärkung und Modifikation der eigenen Herkunfts-g.U. setzten als auf eine neue gemeinsame g.U. cg

Ausgabe 8/2024

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