Betrugsskandal mit gefälschten Weinetiketten aufgedeckt (Foto: S. Zitzmann/Fotolia)
Betrugsskandal mit gefälschten Weinetiketten aufgedeckt (Foto: S. Zitzmann/Fotolia)

Etikettenschwindel bei französischem Roséwein

Französische Ermittler sind einem groß angelegten Etikettenschwindel auf die Schliche gekommen: Geschätzte 10 Mill. Flaschen spanischer Weine wurde zwischen 2016 und 2017 als französischer deklariert, um bis zu doppelt so hohe Preise für die Ware zu erzielen. Das geht aus einem Bericht des Französischen Wirtschaftsministeriums hervor. 

Bis zu 90 Cent/Liter kostete der spanische Rosé im Großhandel – rund das doppelte des üblichen Marktpreises, so die französische Verbraucherschutzbehörde (DGCCRF). Diese hatte zahlreiche Händler, Restaurants und Supermärkte überprüft und festgestellt, dass jeder Fünfte spanische Billigrosés mit gefälschten oder irreführenden Etiketten vertrieb. 

Mit Sätzen wie »Produziert in Frankreich« oder »Abgefüllt in Frankreich« wurde suggeriert, dass es sich um französische Ware handle. Lediglich dem Kleingedruckten auf dem Rückenetikett war zu entnehmen, dass der Wein tatsächlich aus Spanien oder der EU kam.

Ein Weinimporteur hat allein in den drei vergangenen Jahren 30.000 Hektoliter spanischen Wein »franzifiziert«. Allen Betroffenen winken Verfahren und hohe Geldbußen wegen Fälschung und irreführender Geschäftspraktiken. jw

Ausgabe 8/2024

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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