Am 30. November wurde in mehreren deutschen Anbaugebieten Eiswein gelesen. Das Deutsche Weininstitut meldet, dass in Franken, an Mosel und Nahe sowie in Pfalz, Rheinhessen und Rheingau gefrorene Silvaner- und Riesling-Trauben gelesen wurden. Doch längst nicht überall waren die Winzer erfolgreich. In Internet-Diskussionen lieferten die Mosel-Winzer ein besonders deutliches Bild. Während in einigen Orten die Temperaturen auf –9 Grad Celsius fielen, wurden die kritischen –7 Grad in anderen Orten höchstens gestreift, »aber nicht so, dass die Trauben in einen gefrorenen Zustand kommen«. So ließen sich keine Trauben für Weine mit echtem Eiswein-Charakter lesen.
Nach den Erfahrungen aus dem Jahr 2011 dürften gerade Winzer in Rheinland-Pfalz vorsichtig geworden sein, nicht zu früh mit der Eisweinlese zu beginnen. Damals wurden einige Eisweine nachträglich nicht anerkannt.
Nicht nur an der Mosel ließen sich regionale Differenzen feststellen. So meldet die Gebietsweinwerbung Pfalzwein, dass es zwar einigen Betrieben an der Mittelhaardt um Bad Dürkheim gelungen sei, Eiswein zu lesen, die Möglichkeit in der Südpfalz aber nicht gegeben gewesen sei.
Bereits am 21. November wurde nach Auskunft des DWI in Saale-Unstrut Eiswein gelesen. 2016 ist die für Eiswein angemeldete Fläche in Rheinland-Pfalz relativ groß. Das liegt daran, dass manche Winzer so viel geerntet haben, dass das Verlustrisiko der Eisweinflächen überschaubar scheint. Nachdem vom Jahrgang 2015 im Januar Eiswein-Trauben gelesen wurden, geht 2016 in die Geschichte des deutschen Weinbaus als Jahr mit zwei Eiswein-Ernten ein. CG
