Zu den seit Monaten kursierenden Gerüchten um die Edeka-Tochter Rheinbergkellerei, Bingen, gibt es bis heute keine offiziellen Stellungnahmen von der Zentrale des Edeka-Verbunds in Hamburg. Auf Anfragen reagiert der sonst so volksnah auftretende größte deutsche Lebensmittelhandelskonzern bis dato nicht.
Als bestätigt gilt inzwischen das Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers Matthias Baum, dessen Aufgaben nach einer längeren krankheitsbedingten Auszeit, inzwischen ein Manager aus der Mineralwasserbranche übernommen haben soll. Namen und Person wurden bis Redaktionsschluss nicht bekanntgegeben.
Hinsichtlich der Geschäftstätigkeit, berichten Beobachter, habe es einen Strategiewechsel gegeben, der das Umsatzvolumen der Rheinbergkellerei erheblich verändert bzw. reduzieren dürfte.
Bisher wurde als Umsatz – zuletzt für 2015 – ein Volumen von 283 Mill. Euro angegeben, wovon nur rund 50 bis 60 Mill. Euro aus den eigenen Abfüllungen im Umfang von ca. 55 Mill. Litern Wein resultiert haben dürften. Das übrige Volumen stammte im Wesentlichen aus der Beschaffung von abgefüllten Flaschenweinen vornehmlich aus Italien, Frankreich und Spanien, die an die sieben Edeka-Regionalgesellschaften weitergereicht wurden.
Diese würden inzwischen zu einem erheblichen Teil über die Hamburger Einkaufszentrale abgewickelt werden, sodass das Umsatzvolumen deutlich schrumpfen dürfte. In Zukunft, verlautet aus Insiderkreisen, müsse sich die Rheinbergkellerei wie eine Kellerei fremder Dritter dem Wettbewerb stellen und wie diese im Angebot um Aufträge konkurrieren. hp