Den Erfolg des Sassicaia würdigten der Meininger Verlag und die Stadt Neustadt 2018, indem Priscilla Incisa della Rochetta (Mitte) und ihr Weingut Tenuta San Guido in den Weg der Weinlegenden aufgenommen wurden (Foto: Ziegler/Adlumina)
Den Erfolg des Sassicaia würdigten der Meininger Verlag und die Stadt Neustadt 2018, indem Priscilla Incisa della Rochetta (Mitte) und ihr Weingut Tenuta San Guido in den Weg der Weinlegenden aufgenommen wurden (Foto: Ziegler/Adlumina)

Die rentabelsten Betriebe Italiens

Die renommierte Tageszeitung Corriere della Sera hat in ihrem jüngsten Finanzbeileger »Economia« die 2018er Bilanzen der 105 umsatzstärksten Weinunternehmen Italiens analysiert. Die Autorin Anna di Martino weist in ihrem jährlichen Bericht verschiedene Top-Ten-Gruppen aus. Neben den Umsatzriesen geht es bei den Rankings um Umsatzsprünge, die Exportstärke, Rebflächen, Flaschenproduktion und – besonders spannend – die Rentabilität.

Bei den ausnahmsweise elf und nicht zehn Privatkellereien, die zwischen Ebitda und Umsatz eine Quote von über 22,5 Prozent erwirtschaften konnten, liegt die Tenuta San Guido (Sassicaia) seit Jahren auf Platz Nummer Eins. Sie verbesserte ihr Ergebnis sogar von 53,5 (Bilanz 2017) auf 56,8 Prozent. Das zweitrentabelste Unternehmen bleibt Marchesi Antinori, das einen leichten Rückgang von 46,1 im Vorjahr auf 43,35 Prozent verschmerzen kann.

Die Liste verzeichnet in diesem Jahr drei Neuzugänge, allesamt aus Sizilien. Die Cantine Pellegrino aus Marsala verdrängt bei ihrem ersten Auftritt die sizilianischen Kollegen Cusumano mit 39,22 Prozent von Platz drei auf Platz vier (37,03%). Donnafugata debütiert mit 27,45 Prozent (7.), und Planeta erreicht mit 22,76 Prozent als Elfter erstmalig die Hitliste.

Neben den beiden Erstplatzierten haben Marchesi Frescobaldi (von 32,9 auf 33,47%), Santa Margherita aus Venetien (von 31,95 auf 29,82%) und Castellani (von 26,8 auf 24,58%) Stammplätze unter den stärksten Gewinnbringern. Seit dem letzten Jahr ist die Familia Cotarella (Falesco) dabei, deren Profit von 26,2 auf 23,2 Prozent sank, sowie die Franciacorta-Schmiede Berlucchi, die mit 22,87 gegenüber 25 Prozent im Vorjahr ebenfalls leicht Federn lassen musste. Ausgeschieden sind in diesem Jahr San Felice und Ruffino. 

Im vergangenen Jahr hatte die Autorin die Schwelle für die profitabelsten Unternehmen bei einer Ebitda-Marge von 24 Prozent angelegt, bei den 2018er Bilanzen musste sie die Zahl auf 22,5 Prozent reduzieren, sonst hätten nur acht Betriebe nominiert werden können.

Die 105 umsatzstärksten Unternehmen, von der Nummer eins Riunite & CIV mit 615,3 Mill. Euro bis zur sardischen Cantina Santadi (10,6 Mill. Euro), haben gemeinsam ein Ergebnis von 6,5 Mrd. Euro erzielt und über 2 Mrd. Flaschen produziert. Sie stellen 46,5 Prozent der gesamten italienischen Weinverkäufe und 62,6 Prozent des Exportwertes. vc

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.