Das Klassifikationssystem des VDP (Fotocredit: VDP-Die Prädikatsweingüter)
Das Klassifikationssystem des VDP (Fotocredit: VDP-Die Prädikatsweingüter)

Brandbrief des VDP-Die Prädikatsweingüter

Den Stein ins Rollen brachte wohl der Weinbaupräsident des Anbaugebiets Rheinhessen, Ingo Steitz, zugleich Vizepräsident im Deutschen Weinbauverband. Am 11. Februar gab er in einem Zeitungsartikel der Allgemeinen Zeitung, Mainz, die am 4. Februar bis dato unter Verschluss gehaltenen Beschlüsse des Vorstands des  Deutschen Weinbauverbands in wesentlichen Zügen bekannt . Der Gesetzgeber, sprich der deutsche Bundestag soll dem Beschluss des Verbands zufolge eine vierstufige Bezeichnungshierarchie ins Weinrecht aus 1. Gutswein, 2, Region/Großlage, 3 Ortswein und 4. Lagenwein ins Gesetz schreiben. Umstritten war als einziges die Großlage, die, dem zuletzt gefundenen Kompromiss zufolge, nach einer dreijährigen Übergangsfrist der Zusatz Region vorangestellt werden  soll. Das System der Prädikatsweine bleibe mit wenigen Modifizierungen im Grundsatz erhalten.

Die Veröffentlichung kam wohl zur Unzeit so dass sich der Bundesverband am 13. Februar veranlasst sah, seinerseits die Vorschläge des Deutschen Weinbauverbands bekannt zugeben, die in Form einer Stellungnahme zur anstehenden Reform des Weingesetzes an das Bundeslandwirtschaftsministerium mitgeteilt wurden. Dazu versandte am 13. Februar der Verband VDP-Die Prädikatsweingüter in einer Art Brandbrief seine Stellungnahme zur Neufassung des Weingesetzes. Darin konstatiert der VDP dem deutschen Weinbau eine strukturelle Krise, beklagt Absatzverlust im Inland auf unter 40 Prozent Marktanteil, massive Einbrüche im Export und generell eine akut schwierige Situation der Betriebe, die in großer zahl nicht mehr bereit wären, die bisherige Verhältnisse zu tolerieren. Vor diesem Hintergrund fordert der VDP klarere Profilierungen, wesentlich weitergehende Einschränkungen und eine stärkere Differenzierung des Marktes, der auch Weine der Kategorie g.g..A.(Landweine) attraktiver macht. Der VDP fordert auch den Verzicht auf die Bezeichnung von Großlagen, die von den Verbrauchern nicht von Einzellagen unterscheidbar wären. Als weiterführenden Link stellen wir hier den Text zur Verfügung. hp

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.