Boutinot:Expansive Ziele

Mit der französisch-englischen Firma Boutinot strebt ein Unternehmen mit außergewöhnlichem Werdegang auf den deutschen Markt. Vor 30 Jahren ging Paul Boutinot von Franreich nach England und begann französische Weine für den englischen Markt zu importieren. Sein Anspruch qualitativ gute aber bezahlbare Weine seinen Kunden zu bieten, war nicht einfach zu erfüllen, also widmete er sich selbst der Weinerzeugung und kaufte in kleinerem Umfang eigene Weinberge (derzeit verfügt das Unternehmen über 60 ha Rebflächen an der Loire und in Burgund) oder pachtete Flächen an und organisierte nach seinen Vorstellungen den An- und Ausbau.
Aus den kleinen Anfängen ist ein Unternehmen mit weltweit 40 Mill. Flaschen Absatz geworden. Neben den Weinen aus französischen Anbaugebieten verfügt Boutinot über gepachtete Flächen in Australien, Chile, Kalifornien, Südafrika und Italien. Wichtigster Markt des Unternehmens mit Sitz in Manchester ist England (80% der Verkäufe gehen an Hotels und Gaststätten). Danach folgen Benelux, Skandinavien und USA. Nun folgt der Start auf dem deutschen Markt. Seit 1. März zeichnet Dieter Fritsch als Geschäftsführer der deutschen Niederlassung in Hütschenhausen für Boutinot Deutschland verantwortlich. Richtig in die Gänge kam das Unternehmen jedoch erst seit Anfang Juli, da - Dank deutscher Bürokratie - die Eintragung der Firma über neun Monate gedauert hat.
Für den Fachhandel führt Boutinot verschiedene Weinlinien, etwa vom Weingut Chapelle de Cray in der Loire, die Rebsortenweine "Bellefontaine" aus dem Languedoc, die Seriti-Weine aus Südafrika oder die Weine von Markttree aus Australien. Für den LEH werden getrennte Sortimente angeboten; die Weine haben wie die neu vorgestellten Weine "French Revolution" (siehe WEINWIRTSCHAFT 15/01, S. 8) mehr Markencharakter.
Als Ziel strebt das Unternehmen für`s erste Jahr etwa 2,5 Mill. DM an. Der Break-even soll in drei Jahren erreicht werden. Der Umsatz werde dann auf 6 Mill. DM klettern, prognostiziert Fritsch, der schon seit 20 Jahren in der Branche arbeitet, unter anderem im Vertrieb bei Racke.

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.