Quelle: Liv-Ex
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Bordeaux-Kampagne nimmt Fahrt auf

Nach einem schnellen Start in die Bordelaiser En-Primeur-Kampagne mit teils deutlichen Preisrückgängen wirkte es, als würden im Anschluss sowohl die Geschwindigkeit der Preisveröffentlichungen durch die Châteaux als auch die Preisrückgänge geringer werden. So schienen die zu Mouton Rothschild gehörenden Châteaux Armailhac (31,20€ ex-negociant, –3,7%) und Clerc Milon mit stabilem Vorjahrespreis von 50,40 Euro/Flasche in KW 20 ein neues Signal zu setzen, das auch von l’Evangile mit unverändertem Preis von 180 Euro aufgenommen wurde.

In KW 21 setzte eine neue Flut von Preisnennungen jedoch andere Zeichen. Phélan Ségur ging auf den Preis des Jahrgang 2015 von 28,80 Euro/Flasche zurück (–11,1%). Auch Lagrange aus St. Julien orientierte sich mit 30 Euro (–13,8%) am Jahrgang 2015, Canon la Gaffeliere (55,20€, –16,4%) und Lascombes (49,20€, –14,6%) gingen minimal stärker zurück. Lynch Bages (75€, –21,9%) blieb sogar deutlich darunter. 

Vor der Veröffentlichung der Rothschild-Güter hatten viele andere Châteaux ihre En-Primeur-Preise für den Jahrgang 2017 ebenfalls an 2015 orientiert. Clinet reduzierte in KW 20 um 22,2 Prozent auf 56 Euro/Flasche, Duhart-Milon um 12,7 Prozent auf 48 Euro. Für den Markt haben die Rothschild-Güter damit in diesem Jahr keine Richtung gesetzt. Man darf aber gespannt sein, ob sich die Premiers Grand Crus danach richten. Bei Mouton Rothschild selbst wäre etwas anderes überraschend. Vom Handel werden die Preise auch bei den Châteaux, die zurückrudern, nur mit verhaltener Begeisterung aufgenommen. cg

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.