Mit einem Preisaufschlag von 12,2 Prozent bewegt sich Pape Clément im Mittelfeld der Preisentwicklung
Mit einem Preisaufschlag von 12,2 Prozent bewegt sich Pape Clément im Mittelfeld der Preisentwicklung

Bordeaux Crus werden teurer

Die aktuelle En-Primeur-Kampagne in Bordeaux hat in der Woche vom 15.–21. Mai Fahrt aufgenommen. Zuvor hatten nur wenige Chateaux zögerlich ihre Preise für den Jahrgang 2016 veröffentlicht. Zunächst blieben die Chateaux mit Preiserhöhungen zurückhaltend. Cos d’Estournel etwa blieb am 24. April mit 120 Euro auf Vorjahresniveau.

Nach den Frostnächten in Bordeaux begannen Branchenkenner zu spekulieren, dass es nun zu Preiserhöhungen kommen könnte. In Kombination mit den guten Bewertungen bei den En-Primeur-Verkostungen sind seither Aufschläge zwischen 6,2 und 18,9 Prozent zu registrieren.

Als erster der Premiers Grands Crus ging Lafite Rothschild am 22. Mai 2017 an den Markt und offerierte seine erste Tranche zu 455 Euro/Flasche ex-négociant, 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Zweitwein Carruades soll mit 135 Euro sogar 12,5 Prozent mehr kosten. Den bisher höchsten prozentualen Preisaufschlag verlangt der Cru Bourgeois Sociando-Mallet mit 18,9 Prozent (26,40 €/Fl.).

Zu den bekannten Chateaux, die bereits in die Kampagne eingestiegen sind, gehören Palmer (240 €, +14,3%), Beychevelle (56,40 €, +11,9%) und Pape Clément (66 €, +12,2%). Aus dem Haus von Mouton Rothschild gibt es bereits für Clerc Milon (50,40 €, +17,2%) und Armailhac (32,40, +12,5%) Preise. Gegen den Trend ging Montrose am 16. Mai 2017 mit einem unveränderten Preis von 102 Euro/Flasche an die Öffentlichkeit. Allerdings wird hierbei über ein taktisches Vorgehen spekuliert, da die erste Tranche von Montrose eher klein sein soll.

Wie schon in den Vorjahren sahen die Sauternes-Weingüter von Preiserhöhungen ab. Lesen Sie dazu auch das Interview mit CIVB-Präsident Allan Sichel in der aktuellen Ausgabe der WEINWIRTSCHAFT, in dem er zu den Absatzentwicklungen der verschiedenen Bordeaux-Typen Stellung bezieht. cg

Ausgabe 8/2024

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Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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