Apulien/Abruzzen: 100.000 Flaschen Primitivo beschlagnahmt

(vc) Laut Agenturmeldungen hat die italienische Finanzpolizei Guardia di Finanza über 100.000 Flaschen Primitivo DOC und IGT beschlagnahmt, die von einer »bedeutenden Firma in Abruzzen« kommerzialisiert wurden. Sie soll den Wein unter Markennamen vertrieben haben, die rechtmäßig der Cantina Sociale di San Marzano gehören. Außerdem wurde eine »Scheinfirma« im Primitivo-Gebiet Manduria als Abfüller auf den Etiketten benannt, die nie Wein gekauft oder verkauft haben soll. Mit Namen wie »Terre del Sud«, »Follia«, »Oversessanta« und »Oversettanta« sowie der Gründung der Gesellschaft »Vigneti del Sud« und des offensichlichen Bezugs auf die von der Genossenschaftskellerei registrierten Marken habe die beschuldigte Firma den Verbraucher über die tatsächliche Herkunft des Weines in die Irre geführt. Außerdem sind Etiketten, Verpackungs- und Promotionsmaterial für 500.000 Flaschen eingezogen worden. Branchenkenner erkennen in der »bedeutenden Firma in Abruzzen« die Gruppo Farnese, die sich mit der Cantina di San Marzano über das Joint Venture Feudi di San Marzano im Rechtsstreit befindet.

Die Genossenschaftskellerei Cantina Sociale di San Marzano hatte die gemeinsame Firma (50/50 Prozent) ohne Absprache mit Farnese verkauft, als die Investorengruppe »Gruppo 21« die Mehrheitsanteile von Farnese übernommen hatte und Farnese somit in große betriebliche Schwierigkeiten gestürzt (WEINWIRTSCHAFT berichtete).

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.