Stefano Leone: »Wir wollen nicht mehr als 700.000 Flaschen produzieren«
Stefano Leone: »Wir wollen nicht mehr als 700.000 Flaschen produzieren«

Antinori übernimmt Haras de Pirque

Die toskanische Gruppe Marchesi Antinori hat die gesamten Anteile am chilenischen Weingut Haras de Pirque im Maipo Tal gekauft. Seit 2003 bestand bereits eine Partnerschaft mit der Besitzerfamilie Matte, die vornehmlich für die Zucht von Rennpferden bekannt ist. 

»Wir besaßen die Hälfte der Anteile und haben jetzt die restlichen 50 Prozent gekauft. Das Joint Venture begann mit dem Wein Albis, einem Blend aus Cabernet Sauvignon und Carmenère. Unser Engagement hat sich mit der Zeit auf allen Gebieten kontinuierlich ausgeweitet, vom Weinberg bis zur vollständigen Kontrolle der Produktionsprozesse. Deshalb war der Kauf des gesamten Besitzes der letzte Schritt einer umfangreichen Operation«, informiert Verkaufsdirektor Stefano Leone auf Nachfrage der WEINWIRTSCHAFT. 

Das Weingut verfügt über 100 Hektar Rebfläche. »Wir werden auf Haras de Pirque nicht mehr als 600–700.000 Flaschen jährlich produzieren und zwar ausschließlich Qualitätsweine, für die wir auch angemessene Preise erzielen möchten«, führt Leone aus. Die Familie Antinori besitzt inzwischen über 2.500 Hektar Rebfläche, allein 1.500 in der Toskana und in Umbrien, rund 350 in Apulien, 60 in der Franciacorta (Lombardei), 50 im Piemont (Prunotto) und weitere 600 weltweit. 

Während andere italienische Erzeuger zuletzt auf Investments in Chile setzten, weil das wegen seiner Exportstärke als Türöffner zum chinesischen Markt gilt, dürfte das angesichts der Mengenbeschränkungen für Antinori ein nachrangiges Motiv sein, zumal die Entwicklung des chinesischen Marke bei der 2003 gestarteten Partnerschaft von Antinori kaum absehbar war. vc

Ausgabe 8/2024

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