Château Angélus hat im En-Primeur-Geschäft am 16. April einen Preis von 252 Euro/Flasche ex-negociant aufgerufen, wie liv-ex informiert. Mit dem Angebot setzt Angelus zwei Ausrufezeichen. So warten die großen Châteaux gerne die ersten Wochen der Kampagne ab, bevor sie ihre Angebote lancieren, statt selbst den Startschuss zu setzen wie in diesem Jahr. Im Vorjahr kam Angélus erst Mitte Juni mit einem Preis heraus.
Der Preis ist das zweite Ausrufezeichen, das Angelus setzt. Denn 252 Euro sind 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr und zugleich der zweite Preisrückgang in Folge. Angélus ruft damit für den Jahrgang 2018 den Preis auf, den es zuletzt für den Jahrgang 2015 aufgerufen hatte.
Ob Angélus mit dem Preis ein Statement für Gesamt-Bordeaux abgibt, bleibt jedoch abzuwarten. Im Vorjahr reduzierten viele Châteaux ihre Preise deutlich im zweistelligen Prozentbereich – Mouton, Margaux und Haut Brion gingen schon damals unter den Preis von 2015 –, während Angélus nur einen Abschlag von 6,1 Prozent einräumte. Daher könnte das aktuelle Angebot auch der Versuch sein, verlorenes Vertrauen zurückzuholen.
Eine Analyse der Entwicklung der En-Primeur-Kampagnen in den letzten 20 Jahren finden sie in der WEINWIRTSCHAFT-Ausgabe 8/2019 am 20. April. cg
