Italienische Medien berichten groß über den Skandal.
Italienische Medien berichten groß über den Skandal.

30 Millionen Liter Wein sicher gestellt 

Die Staatsanwaltschaft von Lecce hat die Voruntersuchungen im Fall »Ghost Whine« abgeschlossen. Im Sommer 2019 waren in der »Ghost Whine« genannten Operation vor allem in Apulien Durchsuchungen und Beschlagnahmungen durchgeführt worden, um einem Ring von Weinfälschern auf die Spur zu kommen (https://www.meininger.de/de/weinwirtschaft/news/grossrazzia-sueditalien). Im Rahmen der Razzien waren 30 Mill. Liter vermutlich gefälschten Weines sicher gestellt worden, sechs Personen kamen in Untersuchungshaft, fünf wurden unter Hausarrest gestellt und gegen weitere 30 Personen wurde ermittelt. Wie verschiedene lokale Medien berichten hat sich die Anzahl der Verdächtigten während der Voruntersuchungen von 41 auf insgesamt 61 Personen und Firmen erhöht. Die Journalisten von »Lecce News 24«, dem »Corriere Salentino« und weiterer Nachrichtenportale veröffentlichten alle Namen und Firmen, gegen die ermittelt wird.

Bekannt war, dass die apulischen Kellereien »Agrisalento srl«,  »Enosystems srl«, »Megale Hellas srl« in Apulien sowie die »C.C.I.B. Food Industry srl« mit Sitz in Rom im Fokus der Untersuchungen stehen, neu auf der Liste ist die Casa Vinicola Botter Carlo & C aus Fossalta di Piave. Es besteht der Verdacht, dass die Firma Botter den Fälschern den Wein abgekauft und in den nationalen und internationalen Handel gebracht hat. Medienberichten zufolge haben die Anwälte der Verdächtigten nach dem Abschlussbericht 20 Tage Zeit, um auf die Vorwürfe zu reagieren. Spannend wird, ob und bei wem es zur Anklage kommt oder ob Vergleiche ausgehandelt werden. vc

Stellungnahme Casa Vinicola Botter

Zur Meldung über die Verfälschung apulischer Weine erreichte uns eine Stellungnahme der Casa Vinicola Botter, die wir hier gerne ergänzend veröffentlichen:

"Bezugnehmend auf die jüngste Nachrichten einer Beteiligung an den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Lecce bezüglich der angeblichen Verfälschung apulischer Weinprodukte, erklärt sich Botter dem gegenüber vollkommen fremd und, wenn überhaupt, als  Opfer der Straftaten, die angeblich von einem Lieferanten aus dem Salento begangen wurden.
Botter hat stets genaue Analysen und Kontrollen der Qualitätsstandards, der mit Eigenetiketten vermarkteten Weine, durchgeführt.  Die Ergebnisse entsprachen stets dem geforderten Qualitätsniveau.
Darüber hinaus hat Botter,  als vorsorglichen  Schutz,  alle Lieferungen der untersuchten Weinfirma ausgesetzt und eine gewissenhafte Reihe zusätzlicher Kontrollen und Überprüfungen,  des zur Abfüllung bestimmten Produkts, eingeleitet, um die traditionelle Qualität, der mit Eigenetiketten vermarkteten Weine, zu gewährleisten.
Dies mit der zuversichtlichen Hoffnung, dass die sorgfältige Prüfung der Tatsachen  und die pünktliche Überprüfung der Fakten,  die Ermittler bald dazu veranlassen werden, Botter in Anerkennung des guten Glaubens und der Rechtschaffenheit ihres Handelns, sowie der einwandfreien Qualität der seither vermarkteten Weine, alles zu den Akten zu legen. Milva Pedegai, Export Manager, Casa Vinicola Botter, Fossalta di Piave"
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Ausgabe 6/2024

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