Über 150 Anklagepunkte umfasste das Verfahren in Christchurch (Foto: helmutvogler/Fotolia)
Über 150 Anklagepunkte umfasste das Verfahren in Christchurch (Foto: helmutvogler/Fotolia)

1,7 Mill. Dollar Strafe

Zu einer Strafe von 1,7 Mill. neuseeländischen Dollar (ca. 930.000 €) wegen Betrugs wurde die Southern Boundary Winery aus North Canterbury vom Gericht in Christchurch verurteilt. Da das Unternehmen in Folge des langen Verfahrens Insolvenz anmelden musste, ist jedoch nicht mit einer Begleichung der Strafe zu rechnen, wie neuseeländische Medien berichten. 

Aussagen eines Whistleblowers führten 2014 zur Ermittlungen gegen das Unternehmen. Bei einer Durchsuchung wurden dann im Abfall Unterlagen einer Weinbuchführung entdeckt. Deren Auswertung dauerte zwei Jahre. Dann konnte Anklage gegen das Unternehmen sowie den CEO, den Produktionsleiter und die Winemakerin erhoben werden. 

Im Herbst letzten Jahren bekannten sich die angeklagten Direktoren schuldig. Der CEO wurde zu zwei Monaten und zwei Wochen Hausarrest sowie einer Strafe von 20.000 NZL-Dollar verurteilt. Der Produktionsleiter muss eine Strafe von 25.000 NZL-Dollar begleichen und zehn Monate und zwei Wochen im Hausarrest verbringen. Die Winemakerin wurde zu 200 Stunden Sozialarbeit verurteilt.

Die Betrugsvorwürfe betrafen unzulässige Verschnitte von Jahrgängen und Herkünften sowie Wein, dessen Herkunft nicht geklärt werden konnte und Exportverstöße. Insgesamt umfasste der Fall über 150 Anklagepunkte, hinter denen in Summe mehr als 100.000 Liter gefälschter Wein stehen. Die New Zealand Winegrowers betrachten das Verhalten der Southern Boundary Winery als Risiko für das Image der neuseeländische Weinbranche. red

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