Hawesko mit schwierigem Start

Dass die Übernahme der Hawesko Holding AG durch den Tocos-Inhaber und Hauptgesellschafter von Hawesko, Detlev Meyer, und das Ausscheiden des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Alexander Margaritoff zum 30. April 2015, nicht spurlos am Unternehmen vorbeigehen würde, bestätigen die jetzt anlässlich der Bilanz- und Jahrespressekonferenz am 7. Mai 2015 in Hamburg vorgelegten Zahlen.
 
Das Geschäftsjahr 2014 endete wie bereits in WEINWIRTSCHAFT berichtete mit einem Konzernumsatz von 473 Mill. Euro, was einer Steigerung von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aus der Ergebnisrechnung ergibt sich ein Konzernüberschuss nach Steuern und dem Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter von 14,8 Prozent, woraus sich ein entsprechendes Ergebnis von 1,65 Euro pro Aktie errechnet.
 
Der Vorstand schlägt der am 15. Juni 2015 stattfindenden Hauptversammlung eine Ausschüttung von 1,30 Euro pro Aktie vor, was einer Verminderung der Ausschüttungsquote von 92 Prozent im Vorjahr auf 79 Prozent in 2014 entspricht. Der Vorschlag folgt damit den Vorgaben von Mehrheitsaktionär Meyer, der durch eine Verringerung der sonst erfolgten hohen Ausschüttung bei Hawesko mehr Geld in die Kriegskasse für eine neue Wachstumssrategie bekommen will.
 
Gegenüber dem moderat oder positiv verlaufenen Geschäftsjahr 2014 erweist sich der Start in 2015 als eher holprig. Der Konzernumsatz ging im ersten Quartal um 2 Prozent von 108 auf 105,8 Mill. Euro zurück. In erster Linie sei für den Rückgang der Wegfall der Umsätze der unrentabel gewordenen französischen Tochtergesellschaft Chateau Classic i.L. dafür verantwortlich, erklärt Hawesko zu seinem Lagebericht. Darüber hinaus hätten sich die Umsätze aus den Auslieferungen des Bordeaux-Subskriptionsgeschäfts ins zweite Quartal verschoben. Ohne diese Faktoren hätte der Umsatz im ersten Qurtal auf Vorjahresniveau gelegen, erklärt das Unternehmen.
 
Von den drei Geschäftsfeldern auf den der Konzern aktiv ist, erwies sich erneut die Einzelhandelsparte (Jacques Wein-Deport) mit einem Umsatzplus von 4,3 Prozent als erfolgreich. Der Großhandel(Wein Wolf und CDW) büßte aufgrund der oben genannten Entwicklungen im Bordeaux-Geschäft 5,6 Prozent an Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode ein und auch im Versandhandel musste der Konzern einen Umsatzrückgang von 3,1 Prozent im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.
 
Erneut erwies sich Haweskos Einzelhandelssparte Jacques´ Weindepot als erfolgreich. (Foto: Jacques´ Weindepot)
 
Das Konzernergebnis im ersten Quartal ist durch Einmalaufwendungen für eine Personalrückstellung in Höhe von 6 Mill. Euro, die im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Alexander Margaritoff sowie durch Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme entstanden sind, belastet. Das Quartalsergebnis oder der Fehlbetrag summiert sich auf minus 2 Mill. Euro. Im Vorjahr wurde dagegen ein Überschuss von 2,5 Mill. erzielt. Für 2015 geht der Konzern von einer Umsatzsteigerung von rund 1 Prozent gegenüber dem Vorjahresumsatz von 473 Mill. Euro aus. Wie berichtet ist der Hawesko-Aufsichtsrat auf der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden, der den derzeit vierköpfigen Vorstand ergänzen soll.
 

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.