MEININGERS WEINWELT (03/2013): Douro

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Schiefer ist als Bodentyp in Weinbaugebieten vergleichsweise rar. Die prominentesten Beispiele weltweit sind sicherlich die Mosel und die Nahe, hinzu kommen, um nur einige zu nennen, Faugères und Banyuls, das Sausal in der Steiermark, Teile des Leithagebirges und des Eisenbergs (beides im österreichischen Burgenland), in Südafrika im Swartland gibt es ebenfalls Parzellen, ebenso in Central Otago in Neuseeland. Und dann wäre da noch das Douro-Tal. Jenes faszinierende Fleckchen Erde, das landschaftlich kaum extremer sein könnte. Wo bei Neupflanzungen Löcher mit dem Pickel in den Boden geschlagen oder mit Dynamit gesprengt werden müssen, damit die Rebe irgendwo wurzeln kann und wo der Boden so karg ist, dass die Erträge von Natur aus niedrig und der Aufwand vergleichsweise hoch ist. „Weinreben müssen leiden, damit die Weine gut werden“ sagen die Franzosen, die Winzer im Douro-Tal können das nur bestätigen. Ihre Reben werden gezwungen, tief zu wurzeln und bringen aus der Tiefe Aromen zum Vorschein, wie man sie nur von Schieferböden kennt. Im Portwein sind diese Aromen oftmals subtil, bei den trockenen Weinen springt die Schiefernote teilweise aus dem Glas. Das ist spannend und hat einen hohen Wiedererkennungswert!

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