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Bei uns kaum bekannt, zudem nicht billig, aber inzwischen auf internationalem Niveau: Wein aus Israel. Da fällt uns gleich das Wort “koscher” ein, aber das sind sie heute längst nicht mehr alle. Unter den Gewächsen aus Spitzenbetrieben, zumindest, was auf unseren Probentischen stand, waren das sogar die wenigsten (im Kommentar ist vermerkt, wer koschere Weine anbietet). Das Niveau der Weine ist beachtlich. Unter den über zwei Dutzend Proben waren kaum Ausfälle dabei. Die Weine zeigen vielmehr opulente Aromatik bei voluminösem Saft. Ihre Machart erinnert stark an die Übersee-Typen. Klar, auch hier ist es sehr heiß – und trocken, ja zu trocken. So sind die Weine voluminös, 14 Volumenprozent Alkohol sind fast standardmäßig das Minimum. Das verkraften sie meist ganz gut, ein bisschen Neuholz-Einfluss sorgt zudem oft für Konturen, Vanille und Röstnoten. Hitze und Trockenheit lassen sich aber nicht immer kaschieren. Bei den Roten sind die Tannine ganz klar das Problem. Sie sind nicht grün, dafür ist schließlich genug Sonne da, aber sie wirken oft arg trocken oder trocknend, was im heißen Klima bei Wassermangel allgemein das Problem ist. So wollen sie manchmal nicht so recht zu der geschliffenen, voluminösen Saftigkeit passen. Das soll aber noch lange nicht bedeuten, dass die Weine aus dem Sand per Bewässerung und unter viel Sonne alle gleich sind. Ganz und gar nicht. Da aufgrund der Hitze in höhere Lagen (höher als bei uns üblich) ausgewichen wird, gibt es so etwas wie Terroir, sodass die Gewächse der verschiedenen Erzeuger ganz klar ein eigenständiges Profil zeigen – und das auf internationalem Niveau. Die hier vorgestellten Roten, meist aus den Jahrgängen 2003 und 2004, sind alle noch jung, bieten zwar schon jetzt Trinkgenuss, können aber auch problemlos noch einige Jahre lagern. Die Rotweine werden übrigens fast ausschließlich in Bordeaux-Flaschen (oder bordeauxähnlichen Flaschen) abgefüllt, die klassischen Rebsorten von dort sind auch in Israel die beliebtesten.
