Foto: duesV/Fotolia.com
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Best of Grüner Veltliner

Das Zeug zur Größe

Ob fröhlicher Zechwein oder großes Gewächs von internationalem Format: Grüner Veltliner kann so ziemlich alles und das auf beeindruckende Weise. Hier unsere Top 100.

Grüner Veltliner begann seine Karriere als fröhlicher Zechwein. Bekannt wurde er durch seine knackige Art als Heuriger (Jungwein), der in Heurigen (Weinstuben) Generationen von Weinzechern beglückte. Sein Image als vergorenes Erfrischungsgetränk passte einst zum Zeitgeist und verschaffte ihm große Popularität, was ihm aber nicht nur gut bekommen ist. Denn Grüner Veltliner kann mehr, viel mehr. Auch außerhalb Österreichs hat man seit einigen Jahren verstanden, dass aus ihm auch kraftvolle, große Weine von internationalem Format erzeugt werden. Kein Zweifel: Grüner Veltliner gehört zu den großen weißen Reben der Weinwelt.

Wir verkosteten knapp über 200 Grüne Veltliner, bis auf sechs deutsche(!) Vertreter alle aus Österreich. Die meisten stammten aus dem Weinviertel, wo fast die Hälfte der österreichischen Grüner-Veltliner-Reben steht.

Und wie schmeckt er? Grüner Veltliner hat ein bisschen was von Riesling (seine frische Direktheit) und von vollreifen weißen Burgundersorten (eine gewisse Cremigkeit). Zudem altert Grüner Veltliner gut, passender Standort und geringer Ertrag vorausgesetzt. Grüner Veltliner entwickeln dann attraktiv nussige Noten (Mandeln, Walnüsse). In der Jugend ist die Aromaausprägung des Grünen Veltliners zunächst vom Riesling nicht so weit weg, zeigen sich doch Düfte nach hellen bis gelben Früchten (Birne, Quitte oder klassisch Pfirsich) und/oder Zitrusnoten. Dann entfernt er sich aber völlig vom Riesling und es kommen Aromen von blondem Tabak und das berühmte „Pfefferl“, die weiße Pfefferwürze, hinzu, die typischste Aromakomponente des Grünen Veltliners.

Das ist aber noch nicht alles. Je nach Standort variiert der Grüne Veltliner in seinem aromatischen Ausdruck und kann einen mineralischen Biss entwickeln. Unsere Verkostung zeigte, dass der Grüne Veltliner für den Ausdruck eines Standortes durchaus talentiert ist. Die größten Weine der Probe strotzen geradezu vor Mineralität, wobei wir darunter ein kühles, griffiges, leicht salziges Mundgefühl verstehen. Ob großes Terroir-Gewächs oder frisch-fruchtiger Zechwein, aus der gesamten Bandbreite finden Sie hier unsere besten Empfehlungen.