Ausgabe 01/2015

Die Weinlese wird immer mehr zur Nervensache

Ausgabe 01/2015

Themen der Ausgabe

Libanesischer Exportschlager

Die Weine des Château Musar gehen in über 60 Länder dieser Erde. Wir haben die Winzerfamilie auf ihrem Weingut in Ghazir besucht und ein spannendes Interview mit Marc Hochar geführt. Erfahren Sie mehr über die Geschichte dieses berühmten Gutes!

Bleib cool

Weinklimaschränke sind in! Grund genug, sich einmal auf dem Markt umzusehen. Fazit: Die Geräte sind technisch auf dem neusten Stand und neben ihrer Funktionalität auch noch äußerst schick. Mit diesen Modellen rücken Sie ihre Lieblingstropfen garantiert ins rechte Licht.

Geschenkefinder

Jetzt schon an Weihnachten denken? Aber sicher! Unsere Dine News sind mal wieder voll von außergewöhnlichen Ideen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Champagner-Säbel? Oder doch lieber Korkenzieher-Manschettenknöpfe? Ganz egal für was Sie sich entscheiden, ihre Lieben werden sich sicherlich freuen!

Kanadische Idylle

Romantische Buchten, der tiefblaue Ontariosee und riesige Lavendelfelder. Prince Edward County verzaubert jeden Besucher. Auch Weinliebhaber sollten sich dieses Urlaubsziel vormerken, denn die Kanadier machen an diesem wunderschönen Fleckchen Erde erstklassige Weine. 

Auf Schlemmerreise im Veneto

Allein die Küche der Region im Nordosten Italiens ist die Reise wert. Bodenständig, ehrlich, traditionell – und gerade deswegen grandios! Spätestens wenn dann noch der passende Prosecco, Soave oder Amarone hinzukommt, werden Sie aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen.

Als es Mitte Oktober hieß, die Ernte in Deutschland sei beendet, ging ein Aufatmen durch etliche Weingüter. Wie schon in den vergangenen Jahren war auch dieses Weinjahr ein äußerst kniffeliges. Und vor allem ein arbeitsintensives. Vorangegangen war ein Winter ohne Frost, es folgte eine frühe Blüte, begleitet von Sonnenschein und bestem Wetter. Ein trockener und heißer Juni, ein feucht-warmer Juli folgten und dann kam der Horrormonat August. Es regnete und regnete, teils sintflutartig und der Reifevorsprung der Trauben war für die Katz. Die Folgen waren Fäulnis und Pilzbefall und die Winzer waren gezwungen, jeden Tag nach den Reben zu sehen, um größeren Schaden abzuwenden. Laubarbeit war das Gebot der Stunde und so mancher löste mit der Pinzette einzelne Beeren heraus oder musste die Trauben halbieren. Der Jahrgang war an sich schon eine große Herausforderung für die Winzer, der Fäulnisdruck machte eine heftige Selektion der Trauben erforderlich und sorgte für eine schnelle Ernte.

Doch zu allem Überfluss tauchte noch ein weiterer Unruhestifter in den Weinbergen auf: die Kirschessigfliege, ein drei Millimeter langes, rotäugiges Monster, das dieses Jahr zum ersten Mal großflächig in Deutschland auftrat. Aus Asien stammt die Drosophila suzukii, die ihre 300 bis 400 Eier vor allem in rotfarbige Trauben und sonstige rote Früchte legt, aus denen dann nach einer Woche neue Fliegen werden.Binnen weniger Tage wurde die Kirschessigfliege zum Schreckgespenst aller Winzer, so mancher musste ganze Rebzeilen abernten und wegwerfen und teilweise mussten die Trauben schon vor der vollständigen Reife notgelesen werden. Ein echtes Gegenmittel fehlt bislang, das wird eine neue Herausforderung für die Forschungsanstalten.

Will sagen: Die Winzer haben inzwischen jedes Jahr mit ganz neuen Herausforderungen zu kämpfen und so manche Ernte entwickelt sich dadurch  um Ritt auf der Rasierklinge.

Wir wünschen an dieser Stelle einen knackig-kalten Winter, damit sich Ungeziefer wie die Kirschessigfliege nicht im nächsten Jahr weiter verbreitet. Und natürlich dürfen Sie gespannt sein auf den neuen Jahrgang, denn wer im Weinberg intensiv und akkurat gearbeitet hat, bringt auch exzellente Weine auf die Flasche.

Ilka Lindemann [email protected]