Nachwuchssommelier - die Gewinner 2019 (Foto: Volker Wiciok)
Nachwuchssommelier - die Gewinner 2019 (Foto: Volker Wiciok)

Raffaele Manganiello ist Nachwuchssommelier 2019

Raffaele Manganiello aus Mechernich ist „Nachwuchssommelier des Jahres“, der seine Sommelier-Ausbildung bei der Deutschen Wein- und Sommelierschule in Koblenz absolviert hat.

Katharina Matheis aus Kusterdingen belegte den zweiten Platz. Der dritte Platz geht an zwei Nachwuchssommeliers, da sie mit der Punktzahl gleichauf lagen: Lukas Spendler aus München und Lisa Heimann aus Aschau im Chiemgau .

Der Wettbewerb wird jährlich ausgeschrieben vom Magazin Meiningers Sommelier und der Sommelier-Union Deutschland in Kooperation mit der Hotelfachschule Heidelberg, der Deutschen Wein- und Sommelierschule in Koblenz/Hamburg, der IHK München sowie dem International Wine Institute Bad Neuenahr-Ahrweiler.

„Ein verdienter Sieg“, urteilte die Jury, die Raffaele Manganiello zum Nachwuchssommelier 2019 kürte. Er überzeugte aufgrund seines profunden Fachwissens sowohl im schriftlichen wie im praktischen Teil des Wettbewerbs und mit seinem souveränen Auftreten. Dabei kam ihm sowohl seine Berufsausbildung bei Wein Wolf als auch seine Erfahrung im Weinhandel, beispielsweise bei Weinimport Manganiello für italienische Spitzenweine und bei seinem aktuellen Arbeitgeber, Chile Wein Import, zugute. Raffaele Manganiello zeigte Eloquenz, Charme und Wissen beim Service am Gast. Seine Freude am Beruf zeigte sich in allen Facetten, war deutlich spürbar und begeisterte die Jury.

Platz zwei ging an Katharina Matheis. Sie überraschte als beruflicher Quereinsteiger die Jury mit ihren Weinkenntnissen. Auf Studien der Betriebswirtschaftslehre und der Medienwissenschaften folgten Tätig- keiten im journalistischen Bereich, z.B. für die Wirtschaftswoche. Ihre Ausbildung zur IHK geprüften Sommelière absolvierte sie bei der Deutschen Wein- und Sommelier-Schule in Koblenz und sammelte daraufhin Erfahrung im Weinhandel. Inzwischen ist sie freiberufliche Weinjournalistin.

Den dritten Platz belegten punktgleich Lukas Spendler und Lisa Heimann. Lukas Spendler absolvierte nach seiner Ausbildung zum Koch, Kellner und Tourismus-Kaufmann an der Villa Blanka/Innsbruck ein Restaurant-Management Trainee-Programm. Es folgte die Restau-rantleitung im elterlichen Betrieb Hirschau im Englischen Garten. Seine Sommelier-Ausbildung wird er im April dieses Jahres bei der IHK München abschließen. Seit Januar 2019 ist er als Demi Chef de Rang in der Vinothek by Geisel in München tätig. Lisa Heimann beschritt den klassischen Weg in die Gastronomie: Nach ihrer Ausbildung als Hotelfachfrau arbeitete sie in führenden Häusern der Spitzengastronomie, wie dem Les Flots in La Rochelle, im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München und im Tantris in München. Es folgte das Gourmetrestaurant Rehmann des Landgasthofes Karner/Frasdorf – aktuell widmet sie sich noch bis April ihrer Sommelier-Ausbildung bei der IHK München.

Die finale Prüfung begann mit einer fehlerhaften Weinkarte, bei der vom einfachen Tippfehler über falsche Anbaugebiete und Qualitätsstufen die Fehler zu benennen und zu korrigieren waren. Es folgte eine Blindverkostung von fünf Weinen, bei denen Eigenschaften wie Aussehen, Geruch, Geschmack, Rückschluss auf Wein-Art, Qualität, Rebsorte und Anbaugebiet definiert werden mussten. Im zweiten Teil der sensorischen Prüfung waren vier Spirituosen in schwarzen Gläsern zu bestimmen. Die nächste Aufgabe bestand aus einem visuellen Test, bei dem anhand der gezeigten Bilder geprüft wurde, wie gut sich der Sommelier in der Weinwelt bzw. mit Weinregionen und Persönlichkeiten der Weinbranche auskennt.

Höhepunkt der praktischen Prüfung war der klassische Service am Gast: In diesem Jahr sollte eine hochwertige Alternative zu Champagner empfohlen werden. Beim Service eines Trentodoc – eines italienischen Spitzenschaumweins - mussten Fragen nach den Unter-schieden in Herstellungsmethode, Rebsorten und Geschmack in Abgrenzung zu einem Champagner beantwortet werden. Die richtigen Antworten auf die Fragen des Jurypaares, das als Gäste fungierte, sowie der korrekte Service des Schaumweines mit Öffnen der Flasche, geschickter Handhabung und Service am Gast, waren als Aufgabe zu bewältigen.

„Wir verstehen den Wettbewerb als Messlatte für den hohen Anspruch an das Wissen und das Handwerk eines gut ausgebildeten Sommeliers. Er ist zugleich Anreiz und Motivation für junge, aufstrebende Gastronomie-Talente. Natürlich eröffnet der Titelgewinn auch Karrierechancen in der Top-Gastronomie.“ So lautet das Fazit zum Sommelier-Nachwuchswettbewerb von Sascha Speicher, Chefredakteur Meiningers Sommelier. Auf diese Weise haben es schon einige junge Sommeliers an die Spitze geschafft. Unter den Gewinnern des Nachwuchswettbewerbs sind Namen wie Dominik Trick, Christina Hilker, Sybille Herbst (Atable, Ludwigshafen), Florian Richter (Kronenschlösschen, Hattenheim), Holger Schramm (Christophorus, Stuttgart), Jochen Benz (Atelier im Bayerischen Hof, München), Gina Duesmann (Keilings, Bad Bentheim), Marco Gerlach (Ammolite, Rust) und Jo Wessels (Opus V, Mannheim) zu finden.

In der Jury wirkten mit: Yvonne Heistermann für die Deutsche Wein- und Sommelierschule Koblenz, Gerhard Elze und Florian Schütky im Auftrag der Österreich Wein Marketing GmbH, Dominik Trick für die Hotelfachschule Heidelberg, Astrid Löwenberg von der IHK München,
Peter Gebler vom International Wine Institute Bad Neuenahr-Ahrweiler, Peer F. Holm von der Sommelier-Union Deutschland sowie Sascha Speicher, Chefredakteur des Magazins Meiningers Sommelier.

Hintergrund: Meiningers Sommelier
Das Magazin Meiningers Sommelier ist zugleich auch das offizielle Verbandsorgan der Deutschen Sommelier-Union und hat den Wettbewerb „Nachwuchssommelier des Jahres“ im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Ziel des Wettbewerbs ist es, eine staatliche Ausbildung zum Sommelier zu fördern und den Teilnehmern erste Wettbewerbserfahrungen zu ermöglichen. Das Magazin Meiningers Sommelier erscheint im Meininger Verlag, der zahlreiche Publikationen rund um die Themen Wein und Getränke herausgibt.

Was macht ein Sommelier?
„Sommelier“ ist die französische Bezeichnung für den Weinkellner. Diese Spezialisten mit umfassenden Weinkenntnissen sind mittlerweile weltweit in der gehobenen Gastronomie anzutreffen. Sie haben die Aufgabe, den Gast bei der Auswahl des passenden Weins zum Essen zu beraten. Sommeliers sind in Verbänden organisiert, werden in Sommelierschulen aus- oder weitergebildet und demonstrieren ihre Qualifikation durch spezielle Auszeichnungen und Tragen der Sommelier-Berufsplakette.

Mehr zum Fachmagazin Meiningers Sommelier finden Sie auf MEININGER ONLINE: www.meininger.de/de/meiningers-sommelier

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