Cool Climate, schlanker Körper, moderater Alkohol, zartes Tannin: Das alles trifft auf diese Rebsorte nicht zu. Eigentlich müsste Monastrell bzw. Mourvèdre also in der gehobenen und weinaffinen Gastronomie eher out sein. Tatsächlich besetzt die Sorte auch nur eine Nische, aber darin bietet sie überraschend viel Abwechslung und einen unverwechselbaren Charakter.
Wir haben uns im Tasting gut 50 Monastrells und Mourvèdres von Top-Produzenten vorgenommen und sind den Unterschieden zwischen spanischer und französischer Typizität auf den Grund gegangen – die kompletten Verkostungs-Ergebnisse plus Preis-Tipps für den offenen Ausschank gibts in Ausgabe 1/2019 von meiningers sommelier. Die beiden besten Weine – einmal Monastell, einmal Mouvèdre – verraten wir hier:
2012 La Tourtine
AOC Bandol, Domaine Tempier
Vin sur Vin, 49,– €
sehr attraktive dunkle Würze, ganz dezente Reduktion, wirkt super kühl, Menthol, Amarenakirsche, Zedernholz; sehr mineralisch, eng, geschliffene Tannine, frische helle Frucht
2016 Casa Castillo Pie Franco
DO Jumilla, Casa Castillo
div. Bezugsquellen, ca. 59,– €
sehr kühl, floral-kräuterwürzig und vielschichtig, feine Kirschfrucht, Kakao, Langpfeffer; enorm viel Stoff ohne Schwere, kalkige Pikanz, große Länge