Der Sommer mit vielen Sonnenstunden hat auch der Brauerei Bauhöfer gute Absatzzahlen beschert. Zwar kann man den Umsatz vom Weltmeisterjahr 2014 nicht wiederholen, aber bis Ende August wird das bisherige Defizit im Vergleich zum starken Vorjahr wohl ausgeglichen sein. „Ozapft“ ist seit Freitag mit dem Oktobergold, einem Festbier, das von den Verbrauchern sehnlichst erwartet wird.
„Der Juli war wunderschön. Dagegen sind Temperaturen um die 40 Grad dem Bierkonsum nicht gerade zuträglich“, bilanzierte Geschäftsführer Siegbert Meier die bisherige Saison. „Im August sind wir wieder sehr gut unterwegs.“ So hofft die Brauerei, das Minus gegenüber dem Vorjahr bis Ende August aufgeholt zu haben. Das WM-Fieber des vergangenen Jahres und dann noch der WM-Titel haben natürlich einen weitaus besseren Umsatz generiert. So freut sich die „Braukultur der Ortenau“ auf 2016. „Dann ist Fußball Europameisterschaft in Frankreich. Und das ist gut für uns“, betont Braumeister Alexander Schneider. Auch die Produkte ohne Alkohol wie Sportweizen und Nullkomma wachsen im zweistelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahr. So steht man trotz rückläufigen Bierkonsums von minus 2,7 Prozent national im Bierdorf auf stabilen Beinen und liegt auch besser als der Landesdurchschnitt.
Zum sechsten Mal hat die Brauerei Bauhöfer nun das Oktobergold aufgelegt. Neun Sude gehen an den Markt, sowohl in Fässern als auch in den Traditionsflaschen. Angefangen hatte man im Jahr 2009 mit 150 Hektoliter, heute braut man das sechsfache ein. Zum Fassanstich hatte die Brauerei ihre Renchener Wirte ins Gasthaus „Stigler“ nach Renchen-Ulm eingeladen. Seit 2009 ist die Heimatbrauerei mit dem Oktobergold am Markt, mit wachsendem Erfolg. Denn Braumeister Alexander Schneider musste in diesem Jahr neun Sude anlegen, um die große Nachfrage zu stillen. Erstmals bietet die Brauerei auch eine weiß-gold bedruckte Tischfolie mit dem Oktobergold-Logo an.
„Ein mächtiges Bier mit hoher Trinkability“ skizziert Braumeister Schneider die Typizität des Festbiers. Hoch vergoren und mit Tettnanger Saphir-Hopfen in der Kaltwürze gibt dem Oktobergold das unverwechselbare Aroma. „Goldfarben, wie der Name schon sagt, mit einer höheren Stammwürze und Saphir-Hopfen wird es einem Festbier gerecht“, freut sich der Braumeister über das Oktobergold. Auf Haltbarkeit verlängernde Behandlung wird verzichtet, um die Frische der vollen Geschmacks- und Aromenentfaltung zu bewahren. „Die Leute in der Region freuen sich auf das Oktobergold aus der Region.“ In etwa zwei Wochen wird das Gourmetbier „Eisbock“ gefüllt. Bisher ist das sogenannte „craft beer“, ein handwerklich hergestelltes Bier, in der Champagnerflasche erhältlich. Erstmals wird es jetzt in eine 0,375-Liter-Flasche gefüllt. „Nur durch Innovationen und höchste Qualität können wir uns am hart umkämpften Biermarkt positionieren,“ erläutert Geschäftsführer Meier.
Zuvor hatte „Stigler“-Wirt Leo Kammerer die Kollegen begrüßt. Gleichzeitig kündigte er an, dass Tochter Simone und deren Ehemann Niko Riebel das Traditionshaus demnächst übernehmen. Das Gasthaus „Stigler“ blickt auf eine nahezu 170-jährige Tradition. Die „Brauerei Stigler“ gab es bis ins Jahr 1912. Gegründet worden war sie von Friedrich Wilhelm im Jahr 1846. Der hatte Bierbrauer gelernt und wollte schnellstmöglich sein eigenes Bier erzeugen. Er verstarb früh, die älteste Tochter heiratete den Küfer und Bierbrauer Josef Stigler aus Gengenbach und so wurde die Konzession auf den Namen „Brauerei Stigler“ übertragen. Das alte Wirtshaus wurde 1986 abgerissen, da die Raumverhältnisse ungenügend geworden waren und ein neues gebaut. Der Blumen überflutete Innenhof ist ein charmanter Biergarten mit viel Atmosphäre.
