Wieder mehr Optimismus


Mehr als 50 Prozent der Verantwortlichen in Getränkeindustrie und -handel erwarten 2011 eine bessere Entwicklung ihres Unternehmens als im laufenden Jahr. Das kam bei einer Befragung während des Get. In.-Kongresses heraus.


Per TED-System wurden die etwa 370 hochrangigen Branchenvertreter, die am diesjährigen Get. In.-Kongress von Getränke Zeitung und Inside teilnahmen, über ihre Meinung zur allgemeinen Marktentwicklung, ihre Erwartungen hinsichtlich des eigenen Unternehmens, zu Preisen und Gebindetrends befragt. Die professionelle Auswertung übernahm Günter Birnbaum, Division Manager Getränke bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg.

Nicht allzu optimistisch sind die Erwartungen, was die Gesamtbranche betrifft: Hier geht die überwiegende Mehrheit von einer ähnlichen Entwicklung wie im Jahr 2010 aus. 61,4 Prozent der anwesenden Fachhändler und 66,7 Prozent der Industrievertreter waren dieser Meinung.

Ihren eigenen Unternehmen trauen die Teilnehmer allerdings offenbar deutlich mehr zu: Jeweils gut 51 Prozent der Befragten aus Industrie und Handel erwarten eine bessere Entwicklung als 2010. Lediglich ca. 40 Prozent gehen von einem ähnlichen Verlauf aus.

Nicht allzu rosig sieht die Einschätzung der Preise 2011 aus - die Unterschiede zwischen Bier, Mineralwasser und Süßgetränken sind nur graduell: An ein steigendes Niveau glauben zum Beispiel beim Bier mit einer Zustimmung zwischen 15 und 17 Prozent nur wenige, die Mehrheit (Handel: 45,7, Industrie: 52,4 Prozent) erwartet eine Stagnation auf dem aktuellen Stand, viele (38 bzw. 28 Prozent) fürchten sogar weiter sinkende Preise.

Hohe Übereinstimmung zeigen die Zahlen auch bei den Meinungen über die Gebinde der Zukunft: So geht die große Mehrheit von einer weiter sinkenden Bedeutung von Mehrweg bei alkoholfreien Getränken aus.Über 90 Prozent der Befragten schätzen den Mehrweg-Anteil nach Ende 2011 auf 15 bis unter 25 Prozent ein. Doch auch beim Einweg gibt es eindeutige Verlierer: Über 60 Prozent sehen den Anteil der Dose im Biermarkt künftig unter fünf Prozent, um die 30 Prozent gehen von fünf bis unter zehn Prozent aus.

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.