Die Vöslauer-Geschäftsführer Herbert Schlossnikl und Birgit Aichinger. (Foto: Vöslauer)
Die Vöslauer-Geschäftsführer Herbert Schlossnikl und Birgit Aichinger. (Foto: Vöslauer)

Vöslauer lässt den Deckel dran

Vöslauer hat seinen Bleibt-Dran-Verschluss vorgestellt und zeigt damit erneut Pioniergeist in Sachen Nachhaltigkeit.

Der österreichische Brunnenbetrieb hat nach eigenen Angaben als erstes Unternehmen im deutschsprachigen Raum einen Verschluss entwickelt, der auch nach dem Öffnen der Getränkeflasche an der Verpackung befestigt bleibt. Der Bleibt-Dran-Verschluss, wie Vöslauer ihn benennt, soll für die 4 x 1,0-Liter-Gebinde ab Mitte/Ende März 2021 im österreichischen und mit Ende Mai im deutschen Handel zum Einsatz kommen. Nach und nach soll dann das gesamte 100-Prozent-rPET-Sortiment auf den neuen Verschluss umgestellt werden.

Bei Vöslauer bleibt der Deckel bald an der Flasche befestigt. (Foto: Vöslauer)Damit kommt der Brunnenbetrieb der EU-Einwegplastik-Richtlinie zuvor, nach der ab dem 3. Juli 2024 Verschlüsse und Deckel von Getränkeverpackungen bis zu drei Litern Fassungsvermögen direkt an der Flasche befestigt sein müssen. Auf Nachfrage der GETRÄNKE ZEITUNG, weshalb Vöslauer diesen Schritt bereits jetzt geht, antwortet Geschäftsführerin Birgit Aichinger: „Wir beschäftigen uns schon seit über 15 Jahren mit Themen rund um Nachhaltigkeit und unser Anspruch ist es, jedes Produkt nachhaltiger als den Vorgänger zu gestalten. Wenn wir einen Beitrag für mehr umweltbewusstes Verhalten leisten können, dann wollen wir das lieber früher als später tun und schon jetzt dafür sorgen, dass auch Verschlüsse dem Stoffkreislauf zugeführt werden. Über jedes weitere ‚Litter-Item‘, welches durch den Bleibt-Dran-Verschluss vermieden werden kann, freuen wir uns.“

Ein Bändchen hält den Verschluss fest

Wie Geschäftsführer Herbert Schlossnikl der GZ verrät, betrug die Entwicklungszeit für den Bleibt-Dran-Verschluss rund 12 Monate. Schlossnikl freue sich, dass sich die Arbeit ausgezahlt habe und das Unternehmen „diesen wichtigen Schritt in Richtung Müllvermeidung“ mache. Der neue Verschluss sei durch ein Bändchen direkt mit der Flasche verbunden. Das Bändchen sei ein integrierter Bestandteil des Verschlusses und verbinde diesen nach dem Öffnen mit dem Garantieband auf der Flasche. Wichtig für Vöslauer: „Für den Bleibt-Dran-Verschluss fällt kein zusätzlicher Materialbedarf an. Ganz allgemein ist der Verschluss bei einer geschlossenen Flasche nicht von unserem Standardverschluss zu unterscheiden, er lässt sich auch genauso einfach aufschrauben wie bisher. Durch die direkte Verbindung mit der Flasche kann er jedoch nicht verloren gehen – und somit die Umwelt verschmutzen“, erläutert Schlossnikl im Gespräch mit der GETRÄNKE ZEITUNG. // lg
 

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.