Die Brauerei Veltins zeigt sich trotz rückläufigem ersten Halbjahr zufrieden mit ihrer Entwicklung in den derzeit schwierigen Biermarkt-Zeiten. (Foto: Veltins)
Die Brauerei Veltins zeigt sich trotz rückläufigem ersten Halbjahr zufrieden mit ihrer Entwicklung in den derzeit schwierigen Biermarkt-Zeiten. (Foto: Veltins)

Veltins: erstes Halbjahr leicht rückläufig

Die Brauerei C. & A. Veltins hat in der ersten Jahreshälfte mit einem Ausstoß von 1,57 Millionen Hektolitern ein Minus von 2,1 Prozent hinnehmen müssen. Dennoch zeigen sich die Sauerländer zufrieden.

Nachdem ein erneuter Jahrhundertsommer bisher ausblieb, habe Veltins die leichten Mengeneinbußen bereits erwartet, heißt es seitens der Brauerei. Man habe dennoch mit dem zweitstärksten Halbjahresausstoß der Geschichte an die erfreuliche Dynamik der vergangenen Jahre anknüpfen können. „Wir sind absolut zufrieden und bewegen uns damit erneut über dem Marktniveau“, bilanziert Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber die erste Jahreshälfte. In der Zweijahresbetrachtung sei Veltins zudem immer noch um 5,5 Prozent gewachsen.

Die Marktdynamik bei Bierspezialitäten habe Veltins mit der Marke Grevensteiner für sich nutzen können. Diese legte nach Angaben der Brauerei um 16 Prozent auf 126.040 Hektoliter zu. Pils musste beim Flaschenbiergeschäft 4,9 Prozent einbüßen, wohingegen die Dose angesichts wachsender Nachfrage um 13,2 Prozent wachsen konnte. Auch das Fassbiergeschäft legte um 1,4 Prozent zu, weshalb die Sauerländer ihr Engagement in der Gastronomie weiter stärken wollen. Der Fassbieranteil liege nach Unternehmensangaben derzeit bei 17 Prozent.

Brauerei ist weiterhin guter Dinge

Nach dem kontinuierlichen Wachstum im zurückliegenden Jahrzehnt sind die Traditionsbrauer aus Meschede-Grevenstein weiterhin guter Dinge: „Der leichte Ausstoßverlust war absehbar und eingeplant – ein Jahrhundertsommer lässt sich nicht abonnieren“, zeigt sich Huber realistisch. Die Brauer planen nun, alles zu unternehmen, um die Premium-Positionierung auf Dauer zu zementieren, heißt es seitens Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb.

An der Schwelle zum neuen Jahrzehnt habe das Unternehmen zudem ein klares Bekenntnis zum Ausbau und zur Pflege des Gastronomiebestandes der mehr als 14.850 verbundenen Betriebe gegeben. Im ersten Halbjahr 2019 sei an jedem Wochentag ein weiterer Gastronomiepartner hinzugekommen, was für die Brauerei eine sehr erfreuliche Entwicklung darstelle.

Schwere Zeiten für den Biermarkt

Wie die Sauerländer nach eigener Prognose angaben, habe der nationale Biermarkt in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 1,4 Millionen Hektoliter Marktvolumen verloren – umgerechnet fehle deutschlandweit der Verkauf von 14,5 Millionen Bierkästen.

Die Erwartungen für die weitere Geschäftsentwicklungen im Biermarkt fallen nach Einschätzung von Michael Huber auch für die zweite Jahreshälfte 2019 gedämpft aus: „2019 wird für Deutschlands Brauereien zu einem verlustreichen Jahr. Eine grundsätzliche Erholung der Absatzsituation bis Jahresende ist unrealistisch, sodass der Biermarkt mit einem deutlichen Volumenverlust schließen wird.“

Die Brauerei Veltins werde dennoch weiter in technische Anlagen investieren, um die Wettbewerbsfähigkeit und Energieeffizienz steigern zu können. So sollen innerhalb der Investitionsoffensive 2024, in dessen Verlauf über 422 Millionen Euro am Standort Grevenstein investiert werden sollen, bereits bis zum Jahresende das neue Tankfeld und die zweite Verwaltung in Betrieb genommen werden. „Wir sind sehr gut im Zeitplan, um uns für die nächsten beiden Jahrzehnte zu rüsten“, ist der Generalbevollmächtigte Huber optimistisch.

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.