VDM-Vorsitzender Dr. Karl Tack kritisiert die unterschiedlichen Prüfverfahren der Stiftung Warentest bei Leitungs- und Mineralwasser. (Foto: VDM)
VDM-Vorsitzender Dr. Karl Tack kritisiert die unterschiedlichen Prüfverfahren der Stiftung Warentest bei Leitungs- und Mineralwasser. (Foto: VDM)

VDM kritisiert Stiftung Warentest

Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) hat das Prüfverfahren von Stiftung Warentest bei den kürzlich veröffentlichten Tests von Mineral- und Leitungswasser kritisiert.

Nach Angaben des Verbands basieren die vorgestellten Ergebnisse für die beiden Wasserarten nicht auf systematisch vergleichbaren Methoden, die eine objektive Beurteilung zulassen. Zudem seien die Maßstäbe des Mineralwasser-Tests deutlich höher gewesen als es die gesetzlichen Bestimmungen der Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO) vorgeben.

„Stiftung Warentest suggeriert dem Verbraucher, dass die Qualität von Leitungswasser aus dem Hahn mit der Qualität von in Flaschen abgefülltem Mineralwasser verglichen werde. Erst bei genauerem Hinsehen wird klar, dass die Leitungswasserproben hinsichtlich gesundheitlicher Parameter überhaupt nicht untersucht wurden", erklärt der VDM-Vorsitzende Dr. Karl Tack. Leitungswasser sei, anders als Mineralwasser, jedoch überhaupt nicht auf Keime getestet worden.

Die Qualität des Leitungswassers sei außerdem lediglich bis zur Wasseruhr geprüft worden. Die Risikofaktoren bis zur Entnahme am Wasserhahn seien nicht unter die Lupe genommen worden. Dabei, das macht der VDM in seiner Mitteilung nochmals deutlich, lauern gerade auf der sogenannten „Last Mile“ in der Hausinstallation zahlreiche Gefahren, da Leitungen, Hauspartikelfilter und Siebeinsätze die Wasserqualität negativ beeinflussen können. Stiftung Warentest unterziehe Leitungs- und Mineralwasser damit zwei völlig unterschiedlichen Testmethoden.

Dazu ergänzt Tack: „Wenn an Mineralwasser höchste Qualitätsansprüche angelegt werden und bei Leitungswasser alle Faktoren, die der positiven Qualitätsbeurteilung nicht zuträglich sind, ausgeblendet werden, wird mit zweierlei Maß gemessen. Zudem lässt Stiftung Warentest unter den Tisch fallen, dass es sich bei Mineralwasser um ein unbehandeltes Naturprodukt handelt und bei Leitungswasser um ein technisches Produkt, das in der Regel aufbereitet wird, oftmals sogar chemisch.“

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

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Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.