Wie der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) mitgeteilt hat, wird für dieses Jahr eine noch niedrigere Streuobsternte erwartet als bisher angenommen.
Die diesjährige Streuobsternte ist so gut wie abgeschlossen und es zeichnet sich ab, dass sich die im Vorfeld getätigten Prognosen nicht erfüllen werden, heißt es seitens des VdF. Der Verband geht derzeit davon aus, dass die Ernte noch niedriger ausfallen wird als im Jahr 2017. 2017 war mit 250.000 Tonnen Streuobst die schlechteste Ernte seit 1995.
„Nach den regionalen Rückmeldungen rechnen wir aktuell nur noch mit 200.000 Tonnen und steuern damit vermutlich auf die schwächste Streuobsternte seit 1991 zu“, sagt VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. Die Folge: Die Äpfel kosten etwa das Dreifache der letztjährigen Preise und die Bio-Mengen fallen sehr gering aus, da diese zu einem Großteil von den Streuobstwiesen kommen.
Die schlechte Ernte lässt sich auf die für die Obstbäume stressigen Witterungsbedingungen zurückführen. Im Frühsommer hatten die Apfelbäume im Süden mit Frost zu kämpfen, wodurch erste kleine Früchte erfroren und von den Bäumen gefallen sind. Bedingt durch fehlende Niederschläge während der Zellteilung von Mitte Mai bis Anfang Juni, haben die diesjährigen Äpfel zudem weniger Zellen und fallen unterdurchschnittlich klein aus. Wie der VdF mitteilt, ist die Größe der Frucht ein wesentlicher Faktor für den Ertrag. Schon ein fehlender Zentimeter im Durchmesser pro Apfel senkt das Erntegewicht um 30 Prozent. Im Sommer waren die Bäume dann mehreren Hitzewellen ausgesetzt, während derer es ebenfalls eine unzureichende Wasserversorgung gab. Im August haben viele Bäume daher weiterhin Früchte abgeworfen. // lk