Rémy Cointreau bald mit neuem Vertriebspartner

Den Stein erneut ins Rollen für Spekulationen brachte Semper Idem Underberg, nachdem der Spirituosen-Spezialist heute bekannt gab, dass sie die verbliebene Hälfte der Anteile von Rémy Cointreau an der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft Diversa Spezialitäten übernommen hat. Vertraulichen Informationen der GETRÄNKE ZEITUNG gegenüber sollen die Franzosen drei Tage vor der ProWein kurz vor der Ankündigung stehen, mit Eggers & Franke ein neues Vertriebsbündnis einzugehen. Mit der Kooperation würde das zur Rotkäppchen-Mumm gehörende Unternehmen seine marktbedeutende Kompetenz bei Spirituosen weiter massiv ausbauen. Kurz zuvor kündigten die Bremer an, ab April dieses Jahres die Wodkamarke Moskovskaya sowie das Ready-to-drink-Getränk MSK vom Jülicher Unternehmen Simex zu vermarkten. Beide Marken wurden zuvor jahrelang von Diversa Spezialitäten betreut.

Diversa Spezialitäten wird neu ausgerichtet

Die Trennung zwischen Semper Underberg und Rémy Cointreau, die kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres offiziell verkündet wurde, sei auf die strategische Neuausrichtung beider Partner zurückzuführen, hieß es damals. Zum Gesamtabsatz des Joint Ventures trugen laut Diversa die Rémy Cointreau-Marken einen mengenmäßigen Anteil von 12,5 Prozent bei. Im Hinblick auf die turnusgemäße Auflösung des Joint Ventures nach zehn Jahren zum 31. März 2019 hab man laut Underberg seit Jahresbeginn intensiv an der neuen Team-Konstellation gearbeitet.

Die Neuaufstellung beruhe eigenen Angaben zufolge auf drei festen Säulen: starke Eigenmarken, erfolgreiche bestehende Kundenmarken sowie der Gewinn neuer Prinzipale. „Wir sehen großes Potenzial für die Diversa und sind von dem zukünftigen Erfolg überzeugt“, sagt Thilo R. Pomykala, Vorstand der Semper idem Underberg. „Wir erzielen viel positives Feedback für unsere spannenden Neuprodukte und anstehenden Relaunches.“ Die im Oktober eingeführte neue Teamaufstellung zur Betreuung der Kunden im on- und off-trade habe sich mittlerweile bewährt. Mit den maßgeschneiderten Angeboten sowohl des Brand Activation Teams als auch des Customer Activation Teams konnten in der Zusammenarbeit mit den Kunden zukunftsgerichtete Akzente gesetzt werden, verlautbart das Unternehmen.

Ausbau der unternehmenseigenen Marken

Ein Fokus liege auch in diesem Jahr auf dem Ausbau der unternehmenseigenen Marken Underberg, Asbach und Pitú, für die umfassenden Relaunches anstehen, um jüngere Zielgruppen noch besser zu erreichen, so Pomykala. Im Mittelpunkt stehen laut Underberg derzeit Neuprodukte wie der neue Asbach Aperitif Rosé. Eine weitere Neuheit komme aus dem Hause Pitú in Form einer fertig gemixten Caipirinha in der Dose. Ab April sollen, so Underberg, weitere Innovationen das Sortiment erweitern: Mit den Sorten Kokosnuss und Erdbeere werden zwei neue Batidas unter der Marke Pitú auf dem Markt eingeführt. Asbach Cola ready-to-drink in der Dose solle mit neuer Rezeptur und neuem Design ebenfalls ab April die Zielgruppe der 20- bis 39-Jährigen ansprechen.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.