Rund 560 Besucher aus 390 Fachhandelsunternehmen haben das digitale Angebot der Pro Fachhandel wahrgenommen. (Screen: Pro Fachhandel)
Rund 560 Besucher aus 390 Fachhandelsunternehmen haben das digitale Angebot der Pro Fachhandel wahrgenommen. (Screen: Pro Fachhandel)

Pro Fachhandel digital: "Premiere gelungen"

Premiere gelungen: Auf der von der GES (Großeinkaufsring des Süßwaren- und Getränkehandels) in Zusammenarbeit mit der Industrie veranstalteten virtuellen Pro Fachhandel stand der deutsche Getränke- und Conveniencehandel im Mittelpunkt.

Vorreiter in der Getränkebranche

„Mit einer digitalen Messe waren wir Vorreiter, nicht nur in unserer Branche. Wir haben unsere Ziele voll erreicht“, so lautete das Fazit des Veranstalters GES zu der im Zeitraum vom 21. bis 25. September virtuell veranstalteten Pro Fachhandel. „Wir hätten es uns einfach machen können und unsere Messe in diesem Jahr wegen Covid-19 einfach absagen können. Wir hätten nichts weiter erklären müssen,“ so der Vorstandsvorsitzende der GES, Ulrich Berklmeir. Und weiter: „Wir haben demgegenüber mit dem digitalen Format den Fachhandel gerade auch in diesem Jahr da positioniert, wo er hingehört: mitten in den Fokus.“ 

Digitale Live-Begegnungen und Live-Tastings

Im Vordergrund stand zudem der Austausch mit den Lieferanten, „live“ wie auf einer realen Messe. Hierzu wurden auf den einzelnen Ständen Konferenzräume eingerichtet, die über die gesamte Woche hinweg von den Lieferanten besetzt waren. Über den hinterlegten Kalender hatte zudem jeder Fachhändler die Möglichkeit, einen Termin mit „seinem“ Key Account zu buchen. Ergänzt wurde die Kommunikation an den Ständen durch eine Chatfunktion. Kontakte, sogenannte „Leads“, konnten dabei durch den Austausch einer virtuellen Visitenkarte generiert werden.

Darüber hinaus fanden über die ganze Woche hinweg zahlreiche Live-Tastings statt, zu denen die verkosteten Produkte im Vorfeld an die angemeldeten Teilnehmer versendet wurden. Der Fokus der Tastings lag dabei auf Neueinführungen des Jahres 2020 und für den Fachhandel besonders interessanten Artikeln. Als besonderes „Schmankerl“ erhielten zudem alle Besucher eine sogenannte „Goodiebox“, 21 Kilogramm schwer und gut gefüllt mit Produkten aus dem Getränke- und Conveniencebereich.

Großes Resonanz und hohe Reichweite

Über die 5 Tage hinweg bestand nach Angaben der Genossenschaft großes Interesse an der virtuellen Pro Fachhandel. So hätten 560 Besucher aus 390 Fachhandelsunternehmen das digitale Angebot wahrgenommen und seien damit dem Motto „digital, virtuell, real“ gefolgt. An den mehr als 20 Tastings und Vorträgen mit ausgewiesenen Experten hätten laut GES im Durchschnitt 34 Teilnehmer mitgemacht.

GES-Vorstand Holger von Dorn hält fest: „Eine sehr wichtige Erkenntnis für uns war, dass wir mit diesem Format eine hohe Reichweite im Fachhandel erzielen. Einkäufer und Vertriebsmitarbeiter aus allen Regionen Deutschlands, große wie kleinere, aus allen Bereichen, Gastronomielieferanten, Getränkefachmarktbetreiber ebenso wie Conveniencehändler, waren auf der Pro Fachhandel vertreten“.

Alexander Berger fügt an, dass das Format weiterentwickelt werde: „Wir werden Verbesserungsvorschläge von Industrie und Fachhandel genau auswerten und einbringen. Zudem werden wir die Gespräche mit weiteren interessierten Ausstellern, insbesondere aus den Bereichen Bier und alkoholfreie Getränke, vertiefen.“ Die Resonanz war von Beginn an gut, wie Alexander Berger der GETRÄNKE ZEITUNG im Interview während der Messe offenbarte.

Digitale Partnerschaft und persönliche Kontakte

Abschließend halten die GES-Vorstände fest: „Es geht uns darum, das Beste aus zwei Welten, digitale Zusammenarbeit und die persönlichen Kontakte mit der Industrie, erfolgreich für den Fachhandel einzusetzen. Die Plattform steht, auch für künftige Vermarktungsaktionen wie z.B. eine Frühjahrsmesse. Gleichzeitig hoffen wir, dass wir unser 70-jähriges Jubiläum im nächsten September bei einer Präsenzmesse nachfeiern können. Wir sind bereit.“ //GES/pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.