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Mit einem leichten Plus von zwei Prozent bei Absatz und Umsatz schließt Racke das Geschäftsjahr 2006/07 ab (30.6.06 bis 1.7.07). Wachsende Bedeutung kam den Joint-Venture-Weinlinien und den Distributionsmarken des Hauses zu, die ihren Anteil am Gesamtgeschäft weiter steigern konnten.

Bereinigt um die Zahlen der im Geschäftsjahr an Henkell & Söhnlein verkauften Rummarke "Der Gute Pott" belief sich der weltweite Umsatz auf 95,5 Mio. Euro (Vorjahr 93,7 Mio.). Der Gesamtabsatz erhöhte sich von 39,2 auf 39,9 Mio. Euro.
Im Inlandsgeschäft wuchs der Absatz um drei Prozent auf 34,1 Mio. Flaschen. Die Wertentwicklung konnte mit dem Mengenzuwachs aufgrund des weiterhin starken Preisdrucks im Lebensmittelhandel allerdings nicht Schritt halten: Der Umsatz nahm lediglich um ein Prozent auf 80,1 Mio. Euro zu.
Überproportional wirkte sich hingegen das Auslandsgeschäft auf das Gesamtergebnis aus. Hier steht einem leichten Absatzminus von einem Prozent ein Umsatzplus von vier Prozent gegenüber, das damit zum Wachstum des Gesamtunternehmens beitrug. Die günstige Entwicklung führen die Bingener auf eine "konsequent beibehaltene Wertschöpfungsstrategie und Portfolioverschiebung hin zu höherpreisigen Weinen" zurück.
Im internationalen Geschäft erzielten die Joint-Venture-Marken "Golden Kaan" und "Espíritu de Chile" sowie die Distributionsmarken bereits 55 Prozent des Umsatzes und 44 Prozent des Absatzes. Die Joint-Venture-Weinlinien seien vor allem in den Märkten erfolgreich, in denen Racke eigene Vertriebsorganisationen habe, also in den Niederlanden, Tschechien und Polen, sagte Racke-Vorstand Marian Kopp.
Der Anteil der Distributionsmarken am Gesamtumsatz ist inzwischen auf 25 Prozent angewachsen. Für die Weinlinie "Lamberti Santepietre" meldet Racke "beständig zweistellige Zuwachsraten". Sie sei inzwischen die umsatzstärkste italienische Weinlinie im deutschen LEH. Eine positive Bilanz meldet das Haus auch für "Yellow Tail". Die Marke habe sich seit der Übernahme ins Portfolio als Umsatzführer an die Spitze des Australien-Segments des deutschen LEHs gestellt.
Sehr zufrieden gibt sich Racke auch mit der Entwicklung von "Espíritu de Chile" knapp ein Jahr nach dem Markteintritt. Die Joint-Venture-Weinlinie von Racke und Aresti sei bereits Umsatzführer bei den chilenischen Markenweinen. Mit einem EVP von 3,99 Euro liege die Marke preislich rund 20 Prozent über dem Durchschnitt chilenischer Weine. Dies beweise, dass die Verbraucher "Qualität und Wertigkeit" annähmen.
In einem Markt, der bisher überwiegend von anonymen Weinen im Preiseinstieg geprägt sei, forciere die Marke eine Trendwende, die dem Segment zu Gute komme. Während nämlich die Euroabfüllungen starke Rückgänge hinnehmen müssten, honorierten die Verbraucher verstärkt die Originalabfüllungen attraktiver Marken- und Premiumweine aus Chile, heißt es aus Bingen.
Eine "Spitzenstellung" meldet Racke auch für "Golden Kaan". Er sei bei Absatz, Umsatz und Preis Marktführer im Segment der südafrikanischen Weine im Lebensmittelhandel. Mit einem Durchschnittspreis von 4,93 Euro habe er sich sogar an die Spitze sämtlicher Markenweine im deutschen LEH gesetzt.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.