Die Recyclingquote von PET-Getränkeflaschen liegt derzeit bei 93 Prozent. (Foto: Müller Recycling AG)
Die Recyclingquote von PET-Getränkeflaschen liegt derzeit bei 93 Prozent. (Foto: Müller Recycling AG)

PET-Recycling auf hohem Niveau

Das Forum PET hat eine aktuelle Studie zum Wertstoffkreislauf veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Recyclingquote bei PET-Getränkeflaschen in Deutschland mit mehr als 93 Prozent recycelten PET-Flaschen auf einem hohen Niveau liegt.

Bei den PET-Einwegflaschen liegt die Recyclingquote sogar bei mehr als 97 Prozent, heißt es seitens des Forum PET, das die Studie im Auftrag der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) erstellt hat. Die Verantwortlichen sehen vor allem in der Erhöhung des Anteils an recyceltem PET-Material und dem damit verbundenen Ausbau des Flasche-zu-Flasche-Recyclings Potenzial.

„Wenn die Aktualisierung der Studie eines feststellt, dann, dass Deutschland bereits heute PET-Getränkeflaschen – insbesondere im Pfandsystem – nahezu auf Höchstniveau recycelt“, erläutert Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin bei der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen. Auf EU-Ebene werde derzeit eine Recyclingquote von 90 Prozent gefordert, die das deutsche Kreislaufsystem bei PET-Flaschen bereits übertreffe.

Die aktuelle Studie zeige auch, dass das Niveau im Vergleich zum Jahr 2017 nahezu unverändert sei. Bereits vor zwei Jahren belief sich die Recyclingquote aller PET-Flaschen im Ein- und Mehrwegbereich auf 93 Prozent, so die Angabe des Forum PET.

Flasche-zu-Flasche-Recycling ausbauen

Knapp ein Drittel (32,6 Prozent) des recycelten PET-Materials werde zur Herstellung neuer PET-Flaschen verwendet, heißt es seitens des Forum PET. Zu knapp 30 Prozent gehen die gebrauchten Getränkeverpackungen in die Folienindustrie, die diese zum Beispiel zu Schalenverpackungen für Lebensmittel verarbeitet. Mehr als 20 Prozent finden Verwendung in der Textilfaserindustrie. Das übrige Material komme in weiteren Bereichen zum Einsatz.

„Die verschiedenen Anwendungsbereiche zeigen, dass recyceltes PET-Material ein stark nachgefragter Wertstoff ist. Dadurch steigt allerdings der Preis“, erklärt Schmidt. Die Folge sei, dass die Nachfrage anderer Branchen aus dem Nicht-Lebensmittelbereich es der Getränkebranche erschwere, den Anteil an Recycling-PET in neuen Getränkeflaschen weiter zu steigern. Pro Flasche weist die neue GVM-Studie einen Anteil an recyceltem Material von 26,2 Prozent aus. Im Jahr 2015 lag der Anteil bei 26 Prozent, was zeige, dass die Quote nur unwesentlich steige.

Für einen weiteren Ausbau des Flasche-zu-Flasche-Recyclings benötige der Markt auch laut GVM weitere Impulse wie eine erhöhte Nachfrage nach PET-Getränkeflaschen mit hohem Recyclinganteil durch den Handel, sagt Isabell Schmidt aus.

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.