Foto: Ursula Deja/fotolia.com
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Mindestlohn und Maut drücken

Ein leichtes Umsatzplus, aber nach wie vor ein starker Ertragsdruck prägen das Geschäft des Getränkefachgroßhandels im ersten Halbjahr 2015. Diese Einschätzung ist das Ergebnis der alljährlichen Konjunkturumfrage des GFGH-Bundesverbands bei seinen 556 Mitgliedsbetrieben. Die Hälfte erwartet für die ersten sechs Monate nur gleichbleibende Umsätze und Erträge - 2014 stiegen die Umsätze um gerade mal 1,75 Prozent auf 20,48 Mrd. Euro (Vorjahr 20,13 Mrd. Euro).

Allerdings: Die Mitgliedsbetriebe des GFGH-Bundesverband liegen insgesamt leicht über den Gesamtbranchenwerten, jedoch fallen die Aussagen hinsichtlich der Gewinnsituation sehr unterschiedlich aus, bilanziert der Verband. 83 Prozent der Betriebe melden ein Ertragsplus, 16 Prozent einen Gewinnrückgang. Für Verbandschef Günther Guder eine klare Bestätigung des "langjährigen Trends zu Firmenkonjunkturen".

Der herrschende Ertragsdruck für die meisten GFGH-Betriebe habe sich noch durch die Einführung des Mindestlohns und die damit einhergehenden bürokratischen Auflagen verschärft. Auch die Ausdehnung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen beschere der Branche erhebliche finanzielle Mehrbelastungen.

Große Hoffnungen setzt der GFGH-Bundesverband jedoch in das steigende Angebot an regionalen Marken und Bierspezialitäten. Hier könnten gerade die Getränkeabholmärkte ihre Kompetenz unter Beweis stellen: "Unsere Firmen haben im Gegensatz zum LEH oder den Discountern in ihren rund 7.000 eigenen Getränkefachmärkten die geeigneten Fachkräfte", betont Verbandschef Guder (die gesamten Ergebnisse der Konjunkturumfrage lesen Sie in der nächsten GETRÄNKE ZEITUNG).

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.