Während helle Biere und Spezialitäten immer beliebter werden, geht der Absatz von Pils weiter zurück (Foto: akf - Fotolia).
Während helle Biere und Spezialitäten immer beliebter werden, geht der Absatz von Pils weiter zurück (Foto: akf - Fotolia).

Mehr Lust auf Bier

Die Deutschen haben in den ersten sechs Monaten des Jahres knapp 3 Mrd. l alkoholhaltige und alkoholfreie Biere und Biermix-Getränke im Handel gekauft. Das geht aus aktuellen Erhebungen von Nielsen hervor. Pro Kopf entspricht das fast 37,3 Litern. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr 2015 ist der Absatz damit den Marktforschern zufolge um 0,9 Prozent gestiegen. „Nach dem Rückgang aus dem vergangenen Jahr hat sich der Bierabsatz im ersten Halbjahr 2016 wieder gefestigt und konnte sogar leicht zulegen“, fasst Marcus Strobl, Spezialist für den Markt für Bier und Biermix-Getränke, zusammen.

Noch deutlicher fällt die Umsatzsteigerung im Handel aus: In der ersten Jahreshälfte 2016 wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um 1,3 Prozent auf rund 3,5 Mrd. Euro. Pro Kopf gaben die Deutschen damit im Durchschnitt rund 44 Euro für Bier aus.

Die Wachstumstreiber auf dem Biermarkt sind laut Nielsen Bier-Spezialitäten und Helle Biere. Sie verzeichnen ein starkes Absatzplus von 7,5 Prozent bzw. 6,7 Prozent. Die Zuwächse bei Lagerbier und Malztrunk fallen zwar von den reinen Zahlen her noch größer aus, bewegen sich aber freilich auf deutlich niedrigerem Niveau.

Noch mehr Dynamik zeigt Nielsen zufolge der Biermixmarkt. So ist der Absatz von Radler & Co. im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 3,3 Prozent gestiegen. Insbesondere naturtrübes Radler ist laut Strobl stärker gefragt als je zuvor. Auch alkoholfreies Radler liegt zunehmend im Trend.

Obwohl die Absatzzahlen beim Pils weiterhin zurückgehen, bleibt es mit großem Abstand die beliebteste Biersorte der Deutschen. Im ersten Halbjahr 2016 kauften sie davon rund 1,6 Mrd. l. Pils-Biere machen damit weiterhin mehr als die Hälfte (53,9 Prozent) des Bierabsatzes im Handel aus.

Was die Gebinde betrifft, kaufen die Deutschen ihr Bier weiterhin am liebsten im 20er-Kasten mit 0,5 l-Flaschen. Im ersten Halbjahr 2016 stieg der Absatz dieses Gebindes leicht um 0,3 Prozent (Absatzanteil: 46,6 Prozent). Die einzelne 0,5 l-Flasche bleibt mit 12,6 Prozent Absatzanteil auf Platz zwei der beliebtesten Gebinde-Formen – verzeichnete aber in den ersten sechs Monaten des Jahres einen besonders starken Rückgang ( -6,7 Prozent).

Die Halbliterdose konnte in dem Zeitraum dagegen deutlich zulegen (+26,1 Prozent). Ein Grund dafür sei, dass immer mehr Discounter Markenbiere in der 0,5 l-Dose in ihr Sortiment aufgenommen haben, so Strobl. Mit einem Absatzanteil von 5,5 Prozent belegt die Dose nun Platz fünf der beliebtesten Gebinde bei deutschen Verbrauchern. 

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.