Zur Weihnachtszeit erreicht der Ladendiebstahl seinen Höhepunkt (Foto: wavebreakmedia/fotolia.com).
Zur Weihnachtszeit erreicht der Ladendiebstahl seinen Höhepunkt (Foto: wavebreakmedia/fotolia.com).

Langfinger kosten Milliarden

Durch so genannten Warenschwund verliert der deutsche Einzelhandel fünf Mrd. Euro jährlich. Der Löwenanteil an den Inventurdifferenzen entfällt auf Ladendiebstahl.

Zu diesen Ergebnissen kommt die topaktuelle Untersuchung "Globales Diebstahlbarometer 2014/15", die weltweit größte Studie zu den Ursachen und Gründen für den milliardenschweren Warenschwund im Einzelhandel, der jährlich 1,08 Prozent des gesamten Umsatzes ausmacht. Weltweit beläuft sich der Wert verschwundener Waren auf 93 Mrd. Euro. Am meisten werde in der Weihnachtszeit gestohlen.

Laut den Forschern von The Smart Clube (London), die die Studie gemeinsam mit dem Einzelhandelsanalysten Ernie Deyle durchgeführt haben, bewegt sich Deutschland mit seinem Wert im Mittelfeld der insgesamt 24 untersuchten Länder. Am wenigsten wird in Norwegen, der Schweiz und Frankreich gestohlen, die Nergativ-Hitliste führen Mexiko, die Niederlande und Finnland an.

Zwar habe sich im deutschen Einzelhandel die Lage leicht entspannt, von Entwarnung könne aber auf keinen Fall die Rede sein, so die Studienmacher. Denn neben administrativen Fehlern, die die Kasse der Händler mit einem Anteil von 19 Prozent belasten, entfällt mit 65 Prozent der Löwenanteil auf Ladendiebe. Für elf Prozent der Inventurdiffernezen zeichnen unehrliche Mitarbeiter verantwortlich, fünf Prozent gehen zu Lasten betrügerischer Lieferanten.

Berücksichtige man zu diesen Kosten noch die Ausgaben des Handel für die Verlustprävention, zahle statistisch gesehen jeder Haushalt eine "Diebstahl-Steuer" von 224,- Euro.

Befragt wurden für die Studie insgesamt 203 Einzelhändler in weltweit 24 Ländern, die für einen Umsatz von 750,7 Mrd. Euro stehen.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.